Die Zeit ist kaputt
Wer war dieser Erich Kästner, der zur Zeit der Weimarer Republik Kinderbücher schrieb, die einen ganz neuen Ton atmeten? Klaus Kordon geht dem in seiner Biografie über den berühmten Schriftsteller nach.
Kästner lebte von 1899 bis 1974. Nur eine vergleichsweise kurze Zeitspanne gehört davon in die Weimarer Republik, die genau 14 Jahre dauerte. Will man aber Kästners Kinderbücher verstehen und mehr über die Hintergründe erfahren, findet man in der Biografie viele Anknüpfungspunkte. Denn vieles in den Büchern hat Kästner aus seinem Leben übertragen. Emil etwa dürfte so manche Züge von Erich selber haben (zumal er eigentlich Emil Erich hieß), seine Mutter verdiente Geld als Friseuse so wie Emils Mutter. Die enge Bindung Emils zur Mutter entspricht Erichs lebenslangem nahem Verhältnis zu seiner Mutter.
Auch über das Leben in der Weimarer Republik ist einiges zu erfahren. Es ist die Zeit, in der Kästner Karriere macht, die Zeit, in der er in Berlin lebt, in der er aber auch schon erste Anzeichen von Verfolgung zu spüren bekommt. Und natürlich sind auch die nachfolgenden Abschnitte aus der Zeit der NS-Diktatur und später der Bundesrepublik spannend zu lesen. Immer ist Kästners Lebensgeschichte eng verknüpft mit den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit.
Klaus Kordon: Die Zeit ist kaputt. Die Lebensgeschichte des Erich Kästner
Beltz & Gelberg - empfohlen ab 13 Jahre