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Was geschah 1990 in Deutschland?
Hier auf dem Zeitstrahl erfährst du, was in Deutschland im Jahr 1990 so los war.
Im Jahr 1989 fiel die Berliner Mauer und die Grenzen wurden geöffnet. Im Jahr 1990 wurden die beiden deutschen Staaten BRD und DDR wiedervereint.
Wiedervereinigung: der erste Neujahrslauf
Menschen aus Ost- und Westberlin trafen sich in der Nacht an Silvester auf beiden Seiten der Mauer und feierten gemeinsam in das neue Jahr. Das war etwas Besonderes, schließlich hatte man so lange getrennt voneinander gelebt.
Der Sturm auf die Stasi-Zentrale im Jahr 1990
Am 15. Januar 1990 stürmten Tausende Menschen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin. Sie wollten die Stasi-Zentrale auflösen. Die Stasi war die Staatssicherheit in der DDR und hatte viele Menschen überwacht und eingesperrt. Die Stasi plante die vorhandenen Akten, mit deren Hilfe sie ihre Bürger*innen überwacht hatte, zu vernichten. Deshalb wurden die Bürger und Bürgerinnen aktiv, um das zu verhindern.
Zeitstrahl: Was passierte noch in Deutschland 1990?
Ein wichtiger Besuch im russischen Moskau fand am 10. Februar 1990 statt. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl traf sich mit Generalsekretär Michail Gorbatschow in der Sowjetunion. Dieser stimmte schließlich der Wiedervereinigung der BRD und der DDR zu. Voraussetzung war, dass die Deutschen selbst entscheiden sollten, ob sie in einem Staat zusammenleben wollten.
Die letzte Volkskammerwahl in der DDR
Die Bevölkerung der DDR wählte am 18. März 1990 zum letzten Mal die Volkskammer. Gleichzeitig war es aber auch die erste demokratische Wahl in der DDR. Es gewinnt die Allianz für Deutschland. Die Volkskammerwahl war wichtig. Sie setzte ein Zeichen für die Selbstständigkeit der Ostdeutschen. Es sollte für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten eine demokratisch gewählte DDR geben. So zumindest lautete die Absicht. Jetzt wählten die Menschen, die zuvor nur eine Einheitsliste kannten, Abgeordnete, die sie vertreten sollten. Es gab ja in der DDR keine wirklich freie Wahl.
Wie sollte die zukünftige Außenpolitik aussehen?
Bei den Zwei-plus-vier-Gesprächen am 5. Mai 1990 wird über die zukünftige Außenpolitik des wiedervereinten Deutschlands gesprochen. Zu den Gesprächen trafen sich die Außenminister der USA, Frankreichs, Großbritanniens und der UdSSR. Das waren die Alliierten. Sie berieten darüber, wie die Außenpolitik für ein wiedervereintes Deutschland aussehen könnte.
Die Berliner Mauer wird 1990 abgerissen
Teile der Berliner Mauer wurden bereits 1989 abgerissen. Nun beginnt der offizielle Abriss am 13. Juni 1990. Berlin war damit endlich keine zweigeteilte Stadt mehr.
Wiedervereinnigung 1990: Inkrafttreten des Staatsvertrages
Ein wichtiges Datum ist der 1. Juli 1990. An diesem Tag tritt der Staatsvertrag in Kraft. Damit ist Deutschland offiziell wieder ein Land. In den ostdeutschen Bundesländern wird die DDR-Mark abgeschafft. Offizielle Währung wird die D-Mark für alle Deutsche. An der Grenze wird nicht mehr kontrolliert.
Die Alliierten ziehen sich zurück: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990
Am 12. September 1990 tritt der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Kraft. Das bedeutet, dass es kein Besatzungsrecht mehr für die Alliierten gab. Sie hatten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Deutschland verwaltet. Erst durch dieses Gesetz wurde Deutschland wieder komplett souverän, also selbstständig.
Der erste gesamtdeutsche Bundestag
Am 2. Dezember 1990 wählen Menschen aus Ost und West zum ersten Mal gemeinsam. Sie wählen einen gesamtdeutschen Bundestag und damit Abgeordnete für die gesamte Republik. Diese Wahl war ein historisch wichtiger Tag, denn zum ersten Mal seit dem Jahr 1932 gab es wieder eine freie Wahl in ganz Deutschland. Die CDU gewann die Wahl.