Parteien in der DDR

Welche Partei gab es in der DDR und was sind Blockparteien?

Die herrschende Partei in der DDR war die SED: die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands.

Neben ihr gab es wenige weitere Parteien, die mit der SED in einem Block zusammengeschlossen waren. Man nennt sie darum auch Blockparteien.
 

Der Antifaschistisch-demokratische Block

1945 bildeten vier Parteien den "antifaschistisch-demokratischen Block": die KPD, die SPD, die CDU und die LDPD. Das waren die Blockparteien.

1948 traten diesen Blockparteien die DBD (Demokratische Bauernpartei Deutschlands) und die NDPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) dem Block bei. Die Gründung dieser beiden Parteien war von der sowjetischen Besatzungsmacht forciert worden, damit sie der CDU und der LDPD Wähler abwarben. Zusammen mit den Massenorganisationen, die wie Parteien politisch eingebunden waren, bildeten sie dann die Nationale Front.
 

Gründung der SED: die Einheitspartei

Die SED wurde im April 1946 gegründet. Schon im Juni 1945 hatte die sowjetische Besatzungsmacht  Parteien wieder zugelassen, natürlich unter ihrer eigenen strengen Kontrolle. Großen Zulauf erlebte neben der KPD, also der Kommunistischen Partei, auch die SPD (Sozialdemokratische Partei).

Die Kommunisten und sowjetischen Besatzer sahen nur einen Weg, den Mitgliederzulauf zur SPD zu stoppen und den eigenen Machtanspruch durchzusetzen: Sie mussten die SPD vereinnahmen. Das geschah, indem man sie zwangsvereinigte mit der KPD - zur SED. Darum nannte man sie auch die Einheitspartei. In der SED aber verloren die Sozialdemokraten bald an Macht.
 

CDU

In allen Besatzungszonen gründeten sich ab 1945 Ortsverbände der CDU, der Christlich Demokratischen Union. Anders als die katholisch geprägte Zentrumspartei der Weimarer Republik sollte die neue Partei konfessionell übergreifend ausgerichtet sein. Auch in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde die CDU gegründet, dort jedoch dem "Block" einverleibt.
 

LDPD

Die LDPD war die Liberaldemokratische Partei. Sie sprach sich entschieden gegen eine Bodenreform aus. Schon im November 1945 musste ihr Vorsitzender Waldemar Koch unter Druck der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) seinen Platz abgeben.
 

Blockparteien als Blockflöten?

Die Existenz der - machtlosen - Blockparteien verschleierte die Einparteienherrschaft der SED und täuschte einen Parteienpluralismus vor, den es nicht gab. Darum wurden die Blockparteien im Volksmund auch "Blockflöten" genannt: Ohne Mitwirkung durften sie die Politik der SED nur abnicken. Wer in der Anfangszeit noch Widerstand ausübte, wurde verhaftet und mundtot gemacht.