Zeitstrahl - Jahr 1938

Zeitklicks

1938

    Einfache Sprache
    Kinder ab 8 Jahren

    [ © Bundesarchiv, Bild 146-1970-083-42 / CC-BY-SA 3.0 ]

    Im Jahr 1938 war viel los. Anfang Februar 1938 wurde die Wehrmacht, also die deutsche Armee, gleichgeschaltet. Gleichschaltung bedeutet, dass sie ganz unter nationalsozialistische Kontrolle gestellt wurde. Hitlers Ziel war es nämlich von Anfang an, einen großen Krieg zu führen. Er wollte Lebensraum im Osten erobern. Das hatte er selbst in seinem Buch "Mein Kampf" geschriebet. Er entließ zwei wichtige Anführer der Armee und schloss das Kriegsministerium. Stattdessen gründete er das Oberkommando der Wehrmacht. Der Leiter dieser Einrichtung hieß General Wilhelm Keitel. Dieser hatte aber wenig zu sagen. Hitler übernahm das Kommando nämlich selbst. Um die Entlassung der bekannten Politiker rechtfertigen zu können, verbreitete Hitler einige Lügen über sie. Gleichzeitig gab es Änderungen im Kabinett, so wurde Joachim von Ribbentrop Außenminister. Hitler wollte nämlich sicher gehen, dass alle wichtigen Personen in einem Krieg auf ihn hören. So hatte er die Stellen gleich mit "seinen" Leuten besetzt.

    Was passierte in Österreich?

    Er führte auch gleich erste Schritte zu einem Krieg aus. Am 12. Februar 1938 traf er sich nämlich mit dem österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg. Hitler drohte dem Kanzler mit dem Einmarsch seiner Wehrmacht in das Land. Denn er wollte Einfluss auf die österreichische Politik und die Menschen ausüben. So drohte er Schnuschnigg, notfalls auch Gewalt anzuwenden. Schuschnigg hoffte damals noch verzweifelt auf Hilfe durch England oder Frankreich – allerdings vergeblich. Und so willigte der österreichische Bundeskanzler schließlich ein, einen neuen Innenminister einzusetzen. Der wurde von den Nazis bestimmt. Und am 12. März 1938 marschierten dann deutsche Soldaten in Österreich ein. Sie besetzten das Land. Die Nationalsozialisten sahen dies damals als Wiedervereinigung mit Österreich. Doch es war eine gewaltvolle Eroberung des Nachbarlandes. In Österreich selbst gab es keinen Widerstand. Im Gegenteil, denn ein großer Teil der österreichischen Bevölkerung jubelte den deutschen Soldaten zu. Am 13. März wurde ein Gesetz zur Wiedervereinigung zwischen dem Deutschen Reich und Österreich unterzeichnet. Die Regierung lag mittlerweile in den Händen des Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart. Alle, die sich kritisch gegen den Überfall der Deutschen auf Österreich äußerten, hatten mit schlimmen Folgen zu rechnen.

    Das Münchner Abkommen

    Hitler fühlte sich stark und konnte sich nun seinem nächsten Vorhaben widmen: Er wollte die damalige Tschechoslowakei überfallen. Am 30. September 1938 wurde dieser Plan bei der Konferenz von München besprochen. Die Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und des Deutschen Reichs hatten sich am 29. September 1939 in München getroffen. Einen Tag später unterschrieben sie das Münchner Abkommen, das die so genannte Sudetenkrise friedlich lösen sollte. Das Sudetenland war damals ein Gebiet, das sich an der Grenze zwischen Deutschlands und Österreichs zur damaligen Tschechoslowakei befand. Dort wohnten viele deutschsprachigen Menschen. Das Sudetengebiet sollte dann an das Deutsche Reich abgetreten werden. In der Zeit vom 1. bis zum 10. Oktober sollten die Deutschen dann das Gebiet besetzen. Die Grenzen waren damals noch gar nicht genau festgelegt worden. Dabei schreckte Hitler auch nicht vor Gewalt zurück. Die Westmächte gaben Hitler dieses Land, weil sie Angst vor einem Krieg hatten. Die betroffenen Tschechinnen und Tschechen, die ja auch dort lebten, wurden aber nicht gefragt.

    Die Reichspogromnacht: eine Nacht der Gewalt

    Die Politik der Gewalt machte jedoch auch vor dem Deutschen Reich selbst nicht halt. Am 9. November 1938 gingen Schlägertruppen der SA und der SS gegen die jüdische Bevölkerung vor. Sie zerstörten Geschäfte, Wohnungen und Synagogen. Heute nennen wir diese Ausschreitungen von damals Reichspogromnacht. Es gab damals viele Tote und Verletzte. Die deutsche Bevölkerung selbst sah den Ausschreitungen nur zu. Niemand unternahm etwas.