Hitler wollte die vom österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg geplante Volksbefragung zum Thema Wiedervereinigung nicht. Dieser wollte ein unabhängiges Österreich erhalten. So setzte er diesen unter Druck, indem er Truppen an den Grenzen zu Österreich aufmarschieren ließ. Das war eine Drohgebärde, die Schuschnigg zum Rücktritt bringen sollte.

Rücktritt Schuschniggs

Hitler forderte den Rücktritt von Schuschnigg, der am 11. März 1938 erfolgte. Schuschnigg wurde inhaftiert und in ein Konzentrationslager gebracht, wo er bis 1945 seine Zeit verbrachte. Hitler hatte schneller gehandelt als ursprünglich geplant und die Volksbefragung ausgehebelt. So sicher war er sich wohl nicht mit dem Ergebnis. 

Der österreichische Bundespräsident, der als einziger laut der Verfassung einen Nachfolger hätte bestimmen können, weigerte sich jedoch, den Befehlen aus Berlin zu folgen. Hitler wünschte die sofortige Übergabe des Kanzleramtes an den Nationalsozialisten Seyß-Inquart. Nachdem Seyß-Inquart allerdings in einem Telegramm an Hitler dessen Hilfe angefordert hatte, marschierten die deutschen Truppen am 12. März in Österreich ein. Wieder hielten die Westmächte England und Frankreich still und Italien stimmte dem Vorgehen sogar noch zu.

Die Österreicher jubeln dem Einmarsch deutscher Truppen zu

Es gab auch in Österreich selbst keinen Widerstand. Im Gegenteil, denn die österreichische Bevölkerung jubelte den deutschen Soldaten zu und das Bundesheer der Österreicher schloss sich der Wehrmacht an. Am 13. März wurde ein Gesetz zur Wiedervereinigung zwischen dem Deutschen Reich und Österreich unterzeichnet. Die Regierung lag mittlerweile in den Händen des Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart.

Hitler fühlte sich stark und konnte sich nun seinem nächsten Vorhaben widmen. Die Tschechoslowakei sollte sein nächstes Opfer werden. Was ihm in Österreich so problemlos gelungen war, könnte ja Vorbild für weitere "Anschlüsse" dienen. Und wenn ihm einmal der Erfolg winkte, warum nicht gleich mehrfach?