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Zeitstrahl: das Jahr 1934 einfach erklärt
Im Jahr 1934 wurde der Rundfunk im Deutschen Reich gleichgeschaltet, die Ämter von Reichskanzler und Reichspräsident zusammengelegt und auch der zweite Reichsparteitag der Nationalsozialisten fand in Nürnberg statt. Zudem war 1934 das Jahr des so genannten Röhm-Putsches und der Einrichtung des Volksgerichtshofes. Auch der Reichspräsident Paul von Hindenburg starb im selben Jahr.
Am 30. Januar 1934 wurde das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches erlassen. Durch dieses Gesetz konnte die Weimarer Verfassung geändert werden. Es gab dann keine Länderparlamente mehr, sondern nur noch ein großes, das Hitler beherrschte. Das Deutsche Reich war damit ein zentraler, von Hitler angeführter Staat.
Was bedeutet Gleichschaltung?
Hitler strebte auch die Gleichschaltung an. Das bedeutet, dass alle wichtigen Einrichtungen im Land von Nationalsozialisten geführt wurden. So war es auch im Radio. Das war für Hitler wichtig, denn durch das Radio konnte er seine schlimmen Ideen weit verbreiten. Im März 1934 wurde dann die Reichsrundfunkgesellschaft gegründet. Es gab keine freie Presse mehr und kein Reporter durfte mehr kritisch über Hitler und seine Politik berichten.
Doch Hitler nahm auch Einfluss auf die Verfolgung von Verbrechern. Heutzutage müssen alle Menschen vor Gericht, wenn sie gegen Gesetze verstoßen. 1934 sah das ganz anders aus. Im April 1934 gründete Hitler den Volksgerichtshof. Seine Aufgabe war es, politisch Andersdenkende zu bestrafen. So wurde der Volksgerichtshof allein zu dem Zweck gegründet, dass Menschen im Sinne der Nationalsozialisten bestraft oder getötet wurden. Fair und demokratisch waren die Prozesse nicht.
Doch nicht nur in den Gerichten, sondern auch in den Kirchen fand Hitler viel Unterstützung. Es gab zum Beispiel die Organisation "Deutsche Christen". Sie waren Nationalsozialisten. Es gab aber auch innerhalb der Kirche Widerstand, zum Beispiel von der im Mai 1934 gegründeten "Bekennenden Kirche". Sie sagte, dass Hitlers Politik nicht zur christlichen Lehre passte.
Die Ausschaltung der Sturmabteilung (SA)
Doch es passierte noch mehr im Jahr 1934. Am 30.06. 1934 schaltete Hitler nämlich die Sturmabteilung (SA) aus. Die SA bestand aus einer Gruppe von Menschen, die gerne Krawall machten. Sie waren die Kampforganisation von Hitlers Partei. Sie übten vor allem Gewalt an Jüdinnen und Juden aus. Lange unterstützte Hitler sie, doch sie waren nicht berechenbar. Er verbot die Organisation und setzte die Reichswehr als professionelle Schlägertruppe ein. SA und Reichswehr waren immer schon Feinde. Die Folge davon war die Ausschaltung der SA und vor allem ihres politischen Führers Ernst Röhm. Die wichtigsten Vertreter der SA wurden dann am 30. Juni 1934 verhaftet und zum Teil sogar ermordet. Darunter war auch Ernst Röhm. Man sagte über ihn, dass er einen Putschversuch gegen Hitler unternommen hätte. Ein Putsch soll zum Sturz einer Regierung führen. Doch heute steht fest: Röhm hat einen solchen Putsch nie geplant. Er stand bis zu seinem Ende treu zu Hitler.
Das Ende von Paul von Hindeburg
Damit waren die politischen Ereignisse des Sommers 1934 jedoch noch nicht vorbei. Denn am 2. August starb der Reichspräsident Paul von Hindenburg. Paul von Hindenburg war der zweite Reichspräsident der Weimarer Republik gewesen. Er war 1925 gewählt worden. Auch durch den Einfluss Hindenburgs wurde es möglich, dass Hitler Deutschland in eine Diktatur umwandeln konnte. Nach dem Tod von Paul von Hindenburg übernahm Hitler das Amt des Reichspräsidenten. Die Wehrmacht, also die Armee des Deutschen Reiches, unterstand damit auch Adolf Hitler.
Für den 19. August 1934 wurde eine Volksabstimmung angekündigt. Der Großteil stimmte für die Zusammenlegung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. Und damit auch für die Alleinherrschaft Hitlers. Dieses Wahlergebnis feierten die Nazis dann auf ihrem zweiten Parteitag in Nürnberg.