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1965
International bedeutsam war 1965 die erste Bombardierung Nordvietnams durch die USA. Die Proteste gegen den Vietnamkrieg nahmen zu, auch in Deutschland.
Der militante Bürgerrechtler und Gegenspieler von Martin Luther King Malcolm X wurde ermordet. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA wurde auch 1965 fortgeführt. Die drei Selma-nach-Montgomery-Märsche waren einer ihrer Höhepunkte in diesem Jahr.
Zwischen Indien und Pakistan weitete sich der Konflikt um Kaschmir zu einem Krieg aus.
1965 in Deutschland
Ludwig Erhard blieb auch nach der Bundestagswahl 1965 Bundeskanzler. Er konnte sich gegen Willy Brandt durchsetzen. Im Auschwitz-Prozess wurde das Urteil verkündet: Von 20 Angeklagten erhielten 17 eine Gefängnisstrafe, sechs davon lebenslang. Über die Verjährung der Nazi-Verbrechen erfolgte 1965 eine hitzige Debatte.
Ein neues Ausländergesetz legte mehrere Arten von Aufenthaltsgenehmigungen fest. Ein weiteres Anwerbeabkommen wurde geschlossen, und zwar mit Tunesien. Auch ein neues Passierscheinabkommen wurde verabschiedet für weitere Besuche von West-Berlinern im Osten der Stadt.
In der DDR fand 1965 eine Bildungsreform statt. So wurden die Polytechnischen Oberschulen neu gegliedert und Russisch wurde als Unterrichtsfach eingeführt. Eine Wende in der Kulturpolitik führte zur Einschränkung von Künstlern und Künstlerinnen. Auch die Zensur wurde verschärft. Wolf Biermann erhielt zum Beispiel ein Auftrittsverbot. Ein neues Familiengesetzbuch wies auch der Familie ihren Platz in der sozialistischen Gesellschaft zu.
Welche Ereignisse gab es noch 1965?
Gambia, die Malediven und Südrhodesien (das spätere Simbabwe) wurden unabhängig von Großbritannien, Singapur von Malaysia.
Der erste Weltraumspaziergang findet durch den russischen Kosmonauten Alexei Leonow statt. Die USA folgen wenige Wochen später.