Die Bürgerrechtsbewegung

Bürgerrechtsbewegung in den USA

Die Bürgerrechtsbewegung war eine soziale Bewegung in den USA, die sich gegen die Diskriminierung der Afroamerikaner einsetzte. Sie forderte die Bürgerrechte für die schwarze Bevölkerung.

Die schwarzen Amerikaner waren in den USA in den 60er Jahren nach wie vor benachteiligt. In vielen Südstaaten war die Rassentrennung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Schwarze mussten im Bus, im Restaurant oder im Kino getrennt von Weißen sitzen.

Getrennte Schulen waren zwar 1954 offiziell abgeschafft worden, doch die Umsetzung dieses Gesetzes zog sich hin. Die Bürgerrechtsbewegung forderte, dass die Benachteiligung von Afroamerikanern aufhören müsse. Ihr wichtigster Anführer wurde Martin Luther King.
 

Ziviler Ungehorsam der Bürgerrechtler

Martin Luther King war Baptistenpfarrer. Er hatte sich im Bus-Boykott von Montgomery engagiert (siehe unten, Blick zurück) und war landesweit bekannt geworden.

Er setzte sich für die Strategie des zivilen Ungehorsams ein, wie sie schon Mahatma Gandhi praktiziert hatte. Es gab Sit-ins (Sitzstreiks) oder die Freedom Rides, Busfahrten von einem US-Bundesstaat in einen anderen, in dem die Rassentrennung noch durchgeführt wurde.
 

Marsch auf Washington und I have a dream

Präsident John F. Kennedy unterstützte die Bürgerrechtsbewegung. Ein neues Gesetz sollte die Rassentrennung aufheben. Im Sommer 1963 veranstaltete die Bürgerrechtsbewegung darum einen "Marsch auf Washington". 250.000 Menschen nahmen daran teil. Der Marsch wurde weltweit im Fernsehen übertragen.

Berühmt wurde Martin Luther Kings Rede "I have a dream". Darin spricht er von seinem Traum einer Gesellschaft, in der Freiheit und Gleichheit - der amerikanische Traum -  endlich auch für die Schwarzen gelten sollten.
 

Bürgerrecht 1964

1964 wurde unter Präsident Lyndon B. Johnson endlich das Bürgerrechtsgesetz (Civil Rights Act) verabschiedet, das die Rassentrennung abschaffte. Martin Luther King erhielt im selben Jahr den Friedensnobelpreis.

Doch es gab auch Rückschläge. So wurden schwarze Demonstranten bei einem friedlichen Protestmarsch in Selma (Alabama) am 7. März 1965 brutal von Polizisten zusammengeschlagen.
 

Wahlrecht 1965

Im August 1965 wurde mit dem Wahlrechtsgesetz (Voting Rights Act) ein weiterer wichtiger Schritt zur Abschaffung der Diskriminierung von Schwarzen gemacht.

Zuvor waren viele Schwarze von den Wahlen ausgeschlossen worden, weil die Registrierung von Wählern an Wissens- und Lesetests oder an Steuerklassen gebunden war. Tatsächlich ließen sich hunderttausende von schwarzen Wählern nach Inkrafttreten des Gesetzes für die Wahlen registrieren.
 

Zerfall der Bewegung und Ermordung von Martin Luther King

Nachdem sie ihre wichtigsten Ziele erreicht hatte, spaltete sich die Bürgerrechtsbewegung. Ein Teil wie die Black Muslims unter ihrem Anführer Malcolm X forderte einen eigenen Staat und kehrte die Benachteiligung der Schwarzen um, indem sie sagten, dass die Schwarzen das auserwählte Volk Gottes und die Weißen minderwertig seien.

Andere forderten Black Power (Schwarze Macht), was als Aufruf zur Gewalt kritisiert wurde.

Martin Luther King setzte sich weiter für die Schwarzen ein, nun vor allem gegen ihre soziale Benachteiligung. Am 4. April 1968 wurde King bei einem Attentat ermordet.
 


Blick zurück

Begonnen hatte die Bewegung 1955, als die Schwarze Rosa Parks sich weigerte, im Bus ihren Sitzplatz für einen Weißen herzugeben. Sie wurde festgenommen, was zu einem Bus-Boykott und anhaltenden Protesten der Schwarzen in Montgomery (Alabama) führte.


 

Dabei engagierte sich auch der Baptistenprediger Martin Luther King und wurde so landesweit bekannt. Der Boykott führte zum Erfolg: Der Oberste Gerichtshof verbot 1956 die Rassentrennung in den Bussen von Montgomery.

 

Marsch auf Washington und die berühmte Rede von Martin Luther King

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