Die Bürgerrechtsbewegung

Der Busboykott von Montgomery 1955/56 wird oft als der Beginn der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung - Civil Rights Movement - bezeichnet.

"Getrennt, aber gleich", lautete das Motto

Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Schwarze und Weiße, die für die Rechte der schwarzen Bevölkerung Amerikas kämpften. Aber obgleich die Sklaverei schon viele Jahre abgeschafft war, blieben Schwarz und Weiß getrennt und vor allem in den Südstaaten Amerikas wurden Schwarze unterdrückt. "Getrennt, aber gleich", so lautete das Motto. In Wirklichkeit bedeutete dies, dass die schwarzen amerikanischen Bürger weniger Rechte besaßen und die Weißen sie oft verachteten und entrechteten. Doch Mitte der 50er Jahre regte sich Widerstand und es bedurfte letztlich nur noch eines kleinen Auslösers. 

Schwarze saßen in Bussen ganz hinten

Die Trennung der Rassen war überall in Amerika sichtbar. So durften schwarze Fahrgäste in Bussen nur die hinteren Sitzreihen nutzen. Sollte der Bus voller werden, dann hatten sie aufzustehen und einem Weißen den Sitz zu überlassen. Doch am 1. Dezember 1955 weigerte sich eine mutige Frau namens Rosa Parks, von ihrem Platz aufzustehen und blieb einfach sitzen. Die Folge davon war ihre Verhaftung.

Die Bürgerrechtsbewegung

Damit kam die Bürgerrechtsbewegung auf den Plan, die es zwar schon gab, der allerdings noch die volle Durchsetzungskraft fehlte. Der "Women's Political Council" forderte alle Schwarzen dazu auf, in Montgomery, Alabama - das liegt in den Südstaaten Amerikas - in keinen Bus mehr einzusteigen. Schwarze reichten Klage vor Gericht ein und knapp ein Jahr nachdem sich Rosa Parks geweigert hatte, ihren Sitzplatz zu räumen, war es  soweit. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten sah die Rassentrennung als verfassungswidrig an und die Trennung nach Rassen im Bus ebenfalls. So bestiegen nach dieser Entscheidung schwarze Amerikaner wieder die Busse, nur setzten sich nicht nach hinten, sondern mittlerweile auch nach vorne.

Doch dies war nur der Anfang

Langsam schöpften die Amerikaner schwarzer Hautfarbe Hoffnung. Zum Anführer der Bürgerrechtsbewegung wurde  Dr.  Martin Luther King, Pfarrer in einer baptistischen Gemeinde. King war Christ und wollte wie sein Vorbild - der Inder Mahatma Gandhi - gewaltfrei für die Gleichberechtigung der Schwarzen und die Aufhebung der Rassentrennung in Amerika kämpfen.

Schwarze Kinder in einer weißen Schule?

1957 kam es zu einem erneuten Vorfall  im Südstaat Arkansas, im kleinen Örtchen Little Rock. Dort wollten schwarze Schüler eine Schule besuchen, in der nur weiße Kinder lernten. Drei Jahre zuvor - 1954 - war die Rassentrennung in den Schulen aufgehoben worden. Ein gemeinsamer Unterricht für weiße und schwarze Kinder war der Plan. Doch der Weg, bis dieses Vorhaben Wirklichkeit wurde, entpuppte sich als lang und schwer. Der Gouverneur des Staates Arkansas ließ die Schüler nicht schützen, denn viele Weiße waren gegen den Schulbesuch der schwarzen Kinder. Doch das Fernsehen berichtete live vom Ort des Geschehens. So kam es zum persönlichen Eingreifen des Präsidenten. Die schwarzen Schüler betraten nun unter Schutzmaßnahmen die Schule. 

Ziviler Ungehorsam

Martin Luther King griff meist auf die Mittel des zivilen Ungehorsams zurück. Für ihn war der Gewaltverzicht entscheidend. Doch wirklich etwas ändern sollte sich erst mit dem Bürgerrechtsgesetz von 1963. 


Blick voraus

Die Bürgerrechtsbewegung forderte in den sechziger Jahren weiter, dass die Benachteiligung von Afroamerikanern aufhören müsse. Martin Luther King hatte einen Traum.