Der 9. November 1938

09.11.1938

In der "Reichskristallnacht", die so von den Nationalsozialisten bezeichnet wurde, gingen Schlägertrupps der SA und der SS gegen die jüdische Bevölkerung vor, indem sie ihre Geschäfte, Wohnungen und Synagogen zerstörten, verbrannten oder verwüsteten.

Großes Ausmaß an Gewalt

Es gab viele Tote und Verletzte und das Ausmaß der Gewalt war im gesamten Deutschen Reich groß. Man stellte diese Ausschreitungen als Vergeltungsmaßnahme der deutschen Bevölkerung dar, die sich an den Juden rächen wollte, nachdem ein jüdischer Junge namens Herschel Grynszpan ein Attentat auf den deutschen Botschafter in Paris verübt hatte.

"Reichskristallnacht"?

Der Begriff "Reichskristallnacht" ist problematisch. Weil in dieser Nacht viele Glasscheiben sowie allerlei Kristall zu Bruch gingen, heißt es so. Ob der Begriff durch die Nationalsozialisten selbst erfunden wurde oder im Volksmund entstand, ist nicht ganz geklärt. Jedenfalls ist er bis heute umstritten. Daneben existiert die Bezeichnung "Reichspogromnacht".  Dieser Begriff ist etwas neutraler.

Dieses Attentat versuchten die Nationalsozialisten für ihre Propaganda zu nutzen. Viele Juden wurden in der Folge verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Die deutsche Bevölkerung selbst sah den Ausschreitungen zu, wobei wenige sich selbst beteiligten. Allerdings haben auch die wenigsten etwas dagegen unternommen.

Die jüdischen Geschäftsleute, deren Existenzgrundlage zerstört war, mussten dann auch noch selbst für den Schaden aufkommen. In dieser Nacht sind allein an Schaufenstern hohe Glasschäden entstanden, wohl von mehreren Millionen Reichsmark. Dieses Glas musste ersetzt werden, daher kam dann auch der Begriff "Reichskristallnacht". Letztlich ein beschönigender Begriff für die schrecklichen Auswüchse dieser Nacht. Der Begriff Reichspogromnacht ist stimmiger.