Das System
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Das System der DDR
Wie funktionierte die DDR? Wie hielt sie ihre Politik, ihre Wirtschaft und ihre Gesellschaft aufrecht? Die DDR war ein sozialistischer Staat. Das politische und gesellschaftliche System der DDR basierte auf den Prinzipien des Sozialismus, wie es die Sowjetunion vorlebte. Alles war stark zentralisiert.
Es gab in der DDR ein Einparteiensystem. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war die führende und dominierende Partei. Obwohl es formell mehrere Parteien gab, hatten diese Blockparteien keinen echten Einfluss. Zu den politischen Organen der DDR gehörte auch der Staatsrat. Der Staatsrat war das kollektive Staatsoberhaupt der DDR und ersetzte 1960 das Amt des Präsidenten. Der Vorsitzende des Staatsrats war eine einflussreiche Position und wurde für viele Jahre von zwei Personen besetzt: Walter Ulbricht und Erich Honecker.
Die Wirtschaft der DDR war zentral geplant. Pläne für mehrere Jahre legten im Vorfeld Produktionsziele, Investitionen und die Verteilung von Ressourcen fest. Die meisten Unternehmen wurden als Volkseigene Betriebe (VEB) geführt. Landwirtschaftliche Betriebe wurden kollektiviert.
Auch das Bildungssystem war ideologisch geprägt. Den Schülern und Schülerinnen sollten sozialistische Werte vermittelt werden. Die Gesundheitsversorgung in der DDR war ebenfalls staatlich organisiert. Es gab ein dichtes Netz von Polikliniken und Krankenhäusern. Medien und Kultur standen unter staatlicher Kontrolle. Die Presse, das Fernsehen und das Radio dienten der Verbreitung der sozialistischen Ideologie. Freie Meinungsäußerung war stark eingeschränkt.
Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) war das mächtigste Überwachungssorgan. Es unterhielt ein dichtes Netz von Informanten und überwachte die Bevölkerung. Politische Gegner wurden verfolgt, inhaftiert oder zur Ausreise gezwungen.
Die innerdeutsche Grenze und die Berliner Mauer wurden streng bewacht, um Fluchtversuche in die Bundesrepublik zu verhindern. Grenztruppen und Sperranlagen machten die Flucht fast unmöglich.
Die DDR war ein enger Verbündeter der Sowjetunion und Teil des Warschauer Pakts. Die Außenpolitik der DDR war stark von der Sowjetunion beeinflusst. Ab den 70er Jahren gelang es der DDR, diplomatische Beziehungen zu vielen Ländern aufzubauen und internationale Anerkennung zu erlangen. 1973 wurde die DDR Mitglied der Vereinten Nationen.