Erste gesamtdeutsche Bundestagswahlen
02.12.1990
Die Ergebnisse der Wahlen zum ersten gesamtdeutschen Bundestag sahen folgendermaßen aus:
- CDU 43,8%
- SPD 33,5%
- FDP 11%
- PDS 2,4%
- Grüne 4,8% im Westen und 6,2% im Osten
Die PDS kam in den Bundestag, da die 5%-Hürde im Osten und im Westen unterschiedlich gehandhabt wurde. Bei der ersten gesamtdeutschen Wahl war somit eine veränderte Form der Fünf-Prozent-Klausel gültig: Die Wahlgebiete Ost und West wurde getrennt ausgezählt, so dass es ausreichte, in einem der beiden Gebiete die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, um in den Bundestag einzuziehen. Bündnis 90/Die Grünen und die PDS profitierten von dieser Regelung.
Die erste freie Wahl seit 1932 in ganz Deutschland
Diese Wahl war ein historisch wichtiger Tag, denn zum ersten Mal seit dem Jahr 1932 gab es wieder eine freie Wahl in ganz Deutschland. So waren zu dieser Wahl neben den 46,5 Millionen westdeutschen Wahlberechtigten elf Millionen Wahlberechtigte aus Ostdeutschland und dazu kamen 2,5 Millionen Wähler*innen aus Berlin. Dieser Wahlkampf hatte eigentlich nur ein konkretes Thema und das war die Deutsche Einheit. Vor allem die Finanzierung stand im Vordergrund, denn es ist klar, diese Einheit wird eine ganze Menge Geld kosten. In diesem Zusammenhang kam auch der Begriff der “Blühenden Landschaften” auf.
Helmut Kohl von der CDU wurde wieder Bundeskanzler. Sein Gegenkandidat der SPD Oscar Lafontaine verlor die Wahl. Im Gegensatz zu Kohl hatte er die Finanzierbarkeit der Wiedervereinigung in Frage gestellt. Er warnte vor den Kosten und sah die Entwicklung lange nicht so positiv wie Helmut Kohl, der den Ostdeutschen seine “Blühenden Landschaften” in Aussicht stellte.