Volkskammerwahlen der DDR

18.03.1990

Die letze Volkskammerwahl in der DDR

Bei der letzten Volkskammerwahl der DDR am 18. März gewinnt die Allianz für Deutschland. Bei der Allianz für Deutschland handelte es sich um ein Wahlbündnis. Dieses trat bei den letzten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR an. Die Volkskammer war das Parlament, also die Vertretung des Volkes der DDR.  Doch über viele Jahre hatte die Volkskammer letztlich nicht die zentrale Macht, die lag in der Hand der Einheitspartei der SED.  Insgesamt fanden in der Geschichte der DDR zehn Wahlen zur Volkskammer statt. Die letzten DDR-Wahlen gab es nach der Öffnung der Grenzen. 

Die Volkskammerwahl war wichtig. Sie setzte ein Zeichen für die Souveränität der Ostdeutschen. Es sollte für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten eine demokratisch gewählte DDR geben. So zumindest lautete die Absicht, die bei dieser letzten Wahl zur Volkskammer dahinter stand. Jetzt wählten Bürger*innen, die zuvor nur eine Einheitsliste kannten, Politiker*innen, die sie vertreten sollten. Es gab ja in der DDR keine wirklich freie Wahl. Jetzt durften die Bürger*innen tatsächlich wählen. 400 Abgeordnete wurden in einer freien direkten und geheimen Wahl ausgewählt. Doch viele Politiker*innen waren unerfahren. Deshalb erhielten die Parteien im Vorfeld der Wahl Unterstützung durch ihre westlichen Wahlkampfhelfer*innen. So warb der damalige Kanzler Kohl für die Allianz für Deutschland, also das konservative Wahlbündnis. Der Leitspruch lautete "Nie wieder Sozialismus". Die Wahlbeteiligung lag bei 93,4%. - das war  ziemlich hoch. Am Ende gewann die Allianz für Deutschland mit über 40 % der Wähler*innenstimmen. Die SPD kam nur auf 21,9%, ganz entgegen der Voraussagen. Diese besagten, dass die SPD die Mehrheit erreichen würde. Die PDS kam auf 16,4% der Wähler*innenstimmen. Das ist insofern verwunderlich, war doch die PDS die Nachfolgepartei der SED, also genau der Partei, die das System der Unterdrückung aller DDR-Bürger`*innen bestimmte. Dagegen verlieren die Parteien, die letztlich die Bewegung der Bürger in der DDR angeführt hatten, das Bündnis 90. Zu diesem Bündnis hatten sich die ehemaligen Bürgervereinigungen der DDR zusammengeschlossen. Sie bekamen nur 2,9% der Stimmen. Allerdings durften sie ins Parlament einziehen, weil diese Volkskammerwahl keine Prozent-Hürde kannte.
Es sollten nur 6 Monate der Regierung folgen, in denen sich diese Volkskammer 38 Mal trifft und  Gesetze verabschiedet.  

Nach diesen letzten Wahlen zur Volkskammer in der DDR hieß der Ministerpräsident Lothar De Maiziere. Er gehört der CDU an.