Um ein Haar
"Um ein Haar" erzählt die Geschichte des jüdischen Mädchens Rosemarie Brenner, das 1928 geboren wurde und miterlebt, wie die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Sie flieht mit ihrer Familie von Österreich nach Holland, wo sie für kurze Zeit Zuflucht findet. Doch bald muss sie die Schule verlassen, darf nicht mehr ins Schwimmbad gehen oder mit ihrem Fahrrad fahren oder mit der Straßenbahn. Rosemarie muss einen gelben Stern tragen, der sie als Jüdin kennzeichnet und als Zweitnamen den Namen "Sarah" annehmen, der sie als Jüdin kennzeichnet.
Sie erlebt mit, wie die Juden auch in Holland ausgestoßen und verachtet werden und Tag für Tag wird die Gefahr größer, dass auch sie und ihre Familie von der SA abgeholt werden. Rosemarie und ihre Eltern kommen zunächst in das Internierungslager Westerbork und im Anschluss in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Rosemarie erlebt Grauenhaftes, sieht, wie nicht nur ihre Oma, sondern auch ihre Freundinnen und Freund sterben oder weiter deportiert werden. Sie überlebt im Schutz ihrer Familie, sie kämpft und versucht sich ihre Menschlichkeit zu bewahren. Sie wird erwachsen, ohne erwachsen werden zu wollen. Sie wartet und wartet und hofft, bis sie schließlich bei Kriegsende mit Glück in ein Lager nach Biberach gerät und dort befreit wird.
Die Geschichte der Rosemarie ist eine wahre Geschichte. Die Autorin Marietta Moskin hat sie so erlebt und aufgeschrieben. Sie nennt ihre Hauptfigur Rosemarie, um mehr Abstand zu haben und die Geschichte so besser erzählen zu können. Wichtig war ihr vor allem, dass Rosemarie trotz all der schrecklichen Erfahrungen, die sie machen musste, nie ihre positive Einstellung zum Leben bewahrt hat. Sie schreibt dieses Buch auch für all die, die nicht überlebten und in der Hoffnung, dass all das nie wieder passieren darf.
Mariette Moskin: Um ein Haar
Bertelsmann Verlag
empfohlen ab 11 Jahren