DVP – Deutsche Volkspartei

DVP - Deutsche Volkspartei

Wofür stand die DVP in der Weimarer Republik? Die DVP war eine rechtsliberale oder nationalliberale Partei. Den Grundgedanken des Liberalismus (siehe auch: DDP) verband sie mit nationalem Gedankengut und dem Streben nach nationaler Selbstbestimmung (Souveränität). Ihre Anhänger kamen aus dem wohlhabenden Bildungsbürgertum und waren eher protestantisch als katholisch.

Gründung der DVP

Gegründet wurde die DVP 1918 von Anhängern und ehemaligen Mitgliedern der Nationalliberalen Partei. Eigentlich wollte diese zusammen mit der Fortschrittlichen Volkspartei eine neue große Partei gründen, doch die Anhänger der DDP wollten Gustav Stresemann nicht in einem höheren Posten dieser gemeinsamen Partei sehen, weil dieser für die alte kaiserliche Annexionspolitik stand (die er später als Außenminister jedoch gar nicht mehr vertrat). So wurden zwei Parteien gegründet. Stresemann wurde Parteivorsitzender und blieb dies bis zu seinem Tod 1929.

Haltung zur Republik

Die DVP stand der Republik zunächst eher ablehnend gegenüber und wollte zur Monarchie zurück. Doch ihre Kritik verband sie mit Vorschlägen, die in einer Republik durchzusetzen waren – anders als die DNVP, deren Kritik auf tatsächliche Zerschlagung des Staates zielte.

Regierungsbeteiligung

Die DVP war zwischen 1920 und 1930 an 11 von 13 allen Reichsregierungen beteiligt. Nachdem die Regierung unter Cuno am Ruhrkampf und der Hyperinflation scheiterte, bildete die DVP mit der SPD, dem Zentrum und der DDP die "Große Koalition". Stresemann wurde Kanzler. Obwohl er dies nur drei Monate bliebe, läutete seine Regierung mit der Einführung der Rentenmark und dem Abbruch des passiven Widerstands im Ruhrgebiet wichtige Schritte zur Stabilisierung ein. Unter Wilhelm Marx wurde Stresemann gleich nach seiner Kanzlerschaft Außenminister. In dieser Funktion setzte er auf eine Verständigungspolitik und näherte Deutschland insbesondere Frankreich wieder an.

Bei den Wahlen

Die meisten Stimmen erhielt die DVP bei der Reichstagswahl 1920 mit 13,9 Prozent. Danach nahm der Stimmenanteil fast kontinuierlich ab, bis er ab 1932 nur noch bei 1 bis 2 Prozent lag.