DNVP – Deutschnationale Volkspartei

DNVP

Die DNVP ist die zweite rechte Partei (neben der NSDAP), die größere Wählergruppen an sich binden konnte. Sie ist republikfeindlich eingestellt und tritt für eine Rückkehr zur Monarchie ein. Sie will also die Weimarer Republik abschaffen. Die Abkürzung bedeutet Deutschnationale Volkspartei.

Die DNVP wurde im November 1918 gegründet. Kaisertreue, völkisch gesinnte und erzkonservativ Denkende waren die Anhänger der DNVP. Sie waren für die Wiedereinführung der Monarchie und forderten eine Überarbeitung des Versailler Vertrages, den sie nicht akzeptieren wollten.

Sie traten ein für eine Rückgabe der nach dem Ersten Weltkrieg abgetretenen Gebiete und der ehemaligen deutschen Kolonien. Sie waren nationalistisch und antisemitisch eingestellt.
 

Wahlerfolge und Niederlagen der Deutschnationalen Volkspartei

Das Wahlergebnis der DNVP stieg bis zur Reichstagswahl im Dezember 1924 bis auf 20,5 Prozent an. Nun beteiligte sich die Partei auch an mehreren Regierungen. Dann jedoch fiel ihr Stimmenanteil zunächst auf 14,3 Prozent (Mai 1928) und dann auf etwa 6 bis 8 Prozent bis 1933. Seit 1928 wurde die Partei zunehmend wieder nationalistischer und vertrat extremere Positionen. Sie verlor durch die Zusammenarbeit mit der NSDAP ab 1930 an Bedeutung.

Die DNVP rückte gegen Ende der Republik nah an die NSDAP und bildete eine Koalition mit dieser. Im Juni 1933 löste sich die Partei selbst auf und ihre Abgeordneten schlossen sich der NSDAP-Fraktion an.
 

Kapp und Hugenberg

Zu den bekanntesten Mitgliedern der DNVP gehörten Wolfgang Kapp, der Initiator des Kapp-Putsches, und Alfred Hugenberg, ein einflussreicher Medienunternehmer, der 1928 zum Vorsitzenden der DNVP wurde. Er gilt als einer der Wegbereiter des Nationalsozialismus aus dem bürgerlichen Lager.

Parteivorsitzende waren Oskar Hergt (1918–1924), Johann Friedrich Winckler (1924–1926), Kuno Graf von Westarp (1926–1928) und Alfred Hugenberg (1928–1933).