Alfred Hugenberg

Hugenberg Biografie Steckbrief
Alfred Hugenberg [ © Bundesarchiv, Bild 183-2005-0621-500 / CC BY-SA 3.0 ]
* Geboren:
19. Juni 1865 in Hannover
† Gestorben:
12. März 1951 in Kükenbruch
Beruf:
Unternehmer, Medienmogul, Politiker (DNVP)
Beziehungs­status:
verheiratet mit Gertrud Adickes
Kinder:
1 Sohn, 3 Töchter
Besondere Kennzeichen:
Wegbereiter des Nationalsozialismus

Wer war Alfred Hugenberg?

Alfred Hugenberg hatte durch die Zeitungen seines Unternehmens großen Einfluss auf die Politik und gilt als Wegbereiter des Nationalsozialismus. Er unterstützte Adolf Hitler bei seinem Aufstieg.
 

Unternehmer Hugenberg

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften sowie der Volkswirtschaft machte Alfred Hugenberg Karriere als Unternehmer. Er war im Vorstand einer Bank und leitete das Finanzwesen der Friedrich Krupp AG, ein Unternehmen der Schwerindustrie.

Vor allem aber versuchte Alfred Hugenberg Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen, indem er Zeitungen und Nachrichtenbüros kaufte. Den Aufstieg der Nationalsozialisten unterstützte Hugenberg auch, indem er Adolf Hitlers Reden in vollem Wortlaut abdruckte und Stimmung machte gegen die Vertreter der Demokratie.
 

Medien-Gigant Hugenberg

Vier solcher Nachrichtenbüros schloss er 1913 zur Telegraphen Union zusammen. Damit wollte er vor allem die Vorrangstellung von Wolffs Telegraphen Bureau, das der jüdische Unternehmer Bernhard Wolff aufgebaut hatte, schmälern.

1916 übernahm Hugenberg den Scherl-Verlag, einen der drei größten Verlage im Deutschen Reich. Hugenbergs Medienkonzern wurde immer größer. Dazu gehörten auch Werbeagenturen, Korrespondenzdienste und Filmgesellschaften wie die UFA (ab 1927).

An kleine Zeitungen verkaufte er vorproduzierte und druckfertige Nachrichten. 1600 Zeitungen bezogen schließlich Nachrichten von Hugenberg.
 

Hugenberg und die DNVP

Alfred Hugenbergs Gesinnung war völkisch, nationalistisch und antisemitisch. Nicht nur in seinen Zeitungen verbreitete er sein Gedankengut. Im November 1918 gehörte er zu den Gründern der DNVP, 1928 wurde er ihr Vorsitzender.

Nachdem die Partei zwischenzeitlich von ihren Zielen - Beseitigung der Weimarer Republik und der Wiedereinführung der Monarchie - abgerückt war, trat sie nun wieder republikfeindlich auf.

Ab 1930 arbeitete die DNVP eng mit der NSDAP zusammen und verlor langsam an Bedeutung. Im Juni 1933 löste sich die Partei selbst auf und schloss sich der NSDAP-Fraktion an.
 

NS-Zeit

Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 erhielt Alfred Hugenberg ein Ministeramt in dessen Kabinett: Er wurde Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung.

Schon im Juni trat Hugenberg jedoch zurück, nachdem man ihn gedrängt hatte, auf der Weltwirtschaftskonferenz in London die Rückgabe der deutschen Kolonien zu fordern, was im Nachhinein als seine private Meinung ausgegeben wurde.

Hugenberg blieb aber "als Gast der NSDAP" Mitglied des Reichstags. In seiner Rolle als Förderer Hitlers hatte er ausgedient, doch die von ihm beherrschte Presse wurde von den Nationalsozialisten übernommen.
 

Alfred Hugenberg in derNachkriegszeit

Ab 1946 befand sich Alfred Hugenberg in britischer Haft. Der Rechtsstreit um seine Rolle im Nationalsozialismus zog sich über mehrere Jahre hin. Er wurde vom zunächst Minderbelasteten und Mitläufer schließlich als Entlasteter eingestuft. 2005 allerdings wurde seine Rolle als Wegbereiter des Nationalsozialismus vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt.

Alfred Hugenberg starb am 12. März 1951.