Zentralkomitee
ZK der SED: Was ist das Zentralkomitee der DDR?
Die eigentliche Macht im Staat lag in der DDR in Händen der SED, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Auf den Parteitagen wurde das Zentralkomitee gewählt, abgekürzt ZK oder ZK der SED genannt. Es war innerhalb der Partei (wie in allen kommunistischen Parteien) das oberste Gremium.
Mitglieder und Kandidaten des Zentralkomitees
Zum Zentralkomitee gehörten z. B. 1963 rund 120 Mitglieder sowie 60 Kandidaten (die Zahlen erhöhten sich im Laufe der Jahre).
Die Mitglieder waren stimmberechtigt, die Kandidaten durften an den Sitzungen teilnehmen, aber nicht mit abstimmen.
Sekretariat, Generalsekretär und Politbüro im ZK der SED
Aus dem Zentralkomitee wurde das Sekretariat gewählt und aus diesen etwa zehn Personen wiederum der Generalsekretär. Das Amt wurde zwischen 1953 und 1976 umbenannt in "Erster Sekretär".
Ebenfalls vom ZK wurde das Politbüro gewählt. Es bestand aus 15 bis 20 Mitgliedern (und etwa zehn nicht stimmberechtigten Kandidaten). Der Generalsekretär war gleichzeitig Vorsitzender des Politbüros.
Die Macht des Zentralkomitees
Die Sekretäre des ZK waren gegenüber den Ministern weisungsbefugt, durften ihnen also Befehle erteilen. Das ZK kontrollierte die Partei und die Regierung und war somit die eigentliche Machtzentrale im Staat.
Abteilungen des ZK
Den Sekretären des ZK waren Abteilungen zugeordnet, insgesamt gab es rund 40 davon. Sie unterteilten sich wiederum in Sektoren. 1970 hatten diese Abteilungen 1000 Mitarbeiter, 1987 waren es 2000.
Alle Mitarbeiter genossen einige Vorrechte, darunter den Zugang zu allen staatlichen und Parteieinrichtungen oder eigene Ferienheime.
Blick voraus
Am 17. Oktober 1989 tagte das Politbüro. Willi Stoph stellte den Antrag, Erich Honecker als Generalsekretär zu entbinden. Bei der folgenden Sitzung des ZK folgte man dieser Empfehlung des Politbüros.
Zum neuen Generalsekretär der SED wurde Egon Krenz gewählt. Am 3. Dezember 1989 fand die letzte Sitzung des ZK statt. Hier wurden SED-Mitglieder wie Erich Honecker, Erich Mielke, Willi Stoph oder Horst Sindermann von der Partei ausgeschlossen. Dann traten das Politbüro und das gesamte ZK zurück.