Demonstration für Studienreform – der erste Sit-in
22.06.1966
Was ist ein Sit-in?
An der Freien Universität Berlin (FU) fand im Juni 1966 das erste Sit-in an einer deutschen Universität überhaupt statt.
Die Studenten übernahmen damit typische Protestformen aus der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Ein Sit-in ist ein Sitzstreik, bei dem sich die Teilnehmer gewaltlos Gehör verschaffen wollen. Zugänge zu Gebäuden oder Sälen wurden mit einem Sitzstreik blockiert.
Das Sit-in an der FU richtete sich gegen geplante Maßnahmen wie den Rausschmiss (Zwangsexmatrikulation) von Langzeitstudenten. 3000 Studenten demonstrierten für eine umfassende Studienreform. Sie forderten mehr Mitbestimmung und eine neue Struktur an den Universitäten.
Zentrum der Studentenbewegung: Freie Uni Berlin
Die Freie Uni Berlin wurde zu einem Zentrum der Studentenbewegung und der Außerparlamentarischen Opposition (APO) ab 1968.
Die Ziele des Protestes vom Juni 1965 wurden später tatsächlich erreicht: Studenten erhielten ein größeres Mitspracherecht in den Universitätsgremien (Ausschüsse, z. B. Prüfungsausschuss oder Senat der Universität).