Eskalation – Tod von Benno Ohnesorg und Attentat auf Rudi Dutschke
Weiterer Verlauf der Studentenbewegung
Zwei Daten wurden für die Studentenbewegung besonders bedeutsam: Die Ermordung des Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 und das Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968.
Ermordung von Benno Ohnesorg
In Berlin kam es Anfang Juni 1967 zu Protesten gegen den Besuch des persischen Schahs. Am Rande der Demonstrationen erschoss ein Polizist den Studenten Benno Ohnesorg, obwohl der unbewaffnet und friedlich war.
Der Tag der Ermordung, der 2. Juni 1967, wurde zu einem Wendepunkt, denn nun standen sich die Studenten hier und ihre Gegner dort umso erbitterter und unversöhnlicher gegenüber.
Anti-Springer-Kampagne
Die Proteste von Teilen der Studentenbewegung verschärften sich nun. Man trat noch kämpferischer auf und richtete sich verstärkt gegen die Springer-Presse.
Insbesondere die BILD-Zeitung wurde verantwortlich gemacht für die aufgeheizte Stimmung gegen die Studenten in der Bevölkerung. Schlagzeilen wie "Stoppt den Terror der Jung-Roten jetzt" (BILD 7.2.1968) oder die Bezeichnung der Studenten als "Polit-Gammler" (BILD 28.4.1967) trugen zur Meinungsbildung gegen die jungen Leute bei.
In Berlin versuchten Demonstranten das Verlagshaus von Springer zu stürmen. In Hamburg wurde eine Druckerei belagert, um die Auslieferung der Zeitung zu verhindern.
Attentat auf Rudi Dutschke
Am 11. April 1968, Gründonnerstag, wurde auf Rudi Dutschke ein Attentat verübt. Josef Bachmann, ein Arbeiter, schoss auf ihn. Dutschke überlebte, starb aber 1979 an den Spätfolgen der Verletzungen.
Als Folge des Attentats kam es erneut zu großen Unruhen, vor allem in den Ostertagen nach dem Attentat. Es fanden regelrechte Straßenschlachten statt.
Zersplitterung
In der Folge der Ereignisse diskutierte man in der Studentenbewegung immer mehr die Frage, zu wie viel Gewalt man selbst bereit war.
Darüber spaltete sich die Bewegung und zersplitterte in viele Gruppen. Aus dem gewaltbereiten Teil erwuchs schließlich der Terrorismus der 1970er Jahre.