Proteste der 68er Protest! Die 68er

Wie und wo war die Studentenbewegung organisiert? SDS und APO

Außerparlamentarische Opposition

Außerparlamentarische Opposition
Der SDS war ein politischer Studentenverband. Es war die Abkürzung für Sozialistischer Deutscher Studentenbund. Der SDS verstand sich als Teil der Außerparlamentarischen Opposition. Dieses Plakat des SDS wirbt mit demselben Slogan wie damals die Deutsche Bundesbahn. [ © Quelle: Haus der Geschichte, Bonn ]
SDS 1968
Karl Dietrich Wolff war von 1967 bis 1968 Vorsitzender des SDS und verstand sich auch als Teil der APO 1968. [ © Jack de Nijs für Anefo - Nationaal Archief / CC BY-SA 3.0 nl ]
APO Deutschland
Zum Besuch des Schah 1967 fertigte der SDS Steckbriefe an, die den Schah von Persien unter der Überschrift "Mord" zeigten. [ © Stiftung Haus der Geschichte - 2001_03_0275.0138 / CC BY-SA 2.0 ]

Die Studenten der 68er-Bewegung waren vor allem im SDS organisiert. Sie wiederum verstanden sich als Teil der APO: die Außerparlamentarische Opposition. Diese war aber keine Organisation, sondern ein lockerer Zusammenschluss. Man wollte mit ihr ja gerade außerhalb des parlamentarischen Systems etwas erreichen.

Zwar spricht man meist von der Studentenbewegung, aber nicht alle an den Demonstrationen Beteiligte waren tatsächlich Studenten. Dennoch machten sie einen großen Teil der Bewegung von 1968 aus.
 

Was war der SDS?

SDS ist die Abkürzung für Sozialistischer Studentenbund. Er wurde schon 1946 gegründet und sollte ein Gegengewicht zu den konservativen Studentenverbindungen sein. Zunächst stand der SDS der SPD nah, später aber kam es zu Meinungsverschiedenheiten und die SPD schloss ab 1961 SDS-Mitglieder aus.

Großen Einfluss auf die Politik nach 1965 hatten Rudi Dutschke, Dieter Kunzelmann und Bernd Rabehl.

Politisch stand man links, doch in vielen Einzelfragen war man sich nicht einig. Am Ende führte das zu einer Zersplitterung in viele kleine Gruppen und schließlich auch zur Auflösung des SDS 1970.

Zuvor aber organisierte der SDS Demonstrationen wie die gegen den Schah-Besuch oder den Vietnamkongress und gab eine "Zeitschrift für sozialistische Theorie und Politik" heraus.
 

Wer war die APO?

Seit 1966 regierte die Große Koalition aus CDU und SPD. Das bedeutete, dass es im Parlament keine große Opposition gab – sie bestand nur aus den Mitgliedern der FDP. Die konnte sich gegen Beschlüsse wie die der Notstandsgesetze alleine nicht durchsetzen.

Zudem fühlten sich viele, vor allem junge Bürger nicht von diesen drei Parteien vertreten. Darum wollte man von außen tätig werden, von außerhalb des Bundestages. Die APO, wie man Außerparlamentarische Opposition abkürzte, wurde vor allem, aber nicht allein, vom SDS getragen.
 

Was war die Kommune 1?

Die Kommune 1 war eine Wohngemeinschaft in Berlin. Sie wurde 1967 gegründet. Einige ihrer Mitglieder gehörten dem SDS an. Andere wie Rudi Dutschke hatten sich zunächst für die Kommune interessiert, sich dann aber gegen die Teilnahme an ihr entschieden.

Zur Kommune 1 gehörten zwar nur wenige Personen, doch diese erregten viel Aufsehen und werden bis heute immer wieder mit der Studentenbewegung in Verbindung gebracht.

Ihnen ging es vor allem um die Änderung der bürgerlichen Wohnformen und die Auflehnung gegen die spießige Gesellschaft. Viel Spaß hatten die Mitglieder an provokanten Auftritten. Im November 1969 löste sich die Wohngemeinschaft auf.