Wahl zum 5. Deutschen Reichstag: NSDAP wird zur zweitstärksten Partei
14.09.1930
Reichstagswahl 1930
Mit 18,3 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 nun zweitstärkste Kraft im Reichstag nach der SPD. Die SPD erhielt 24,5 Prozent der Stimmen. Die NSDAP hatte im Vergleich zur vorherigen Wahl von 1928 15,7 Prozent mehr Stimmen erhalten.
Wie ist der Wahlerfolg der NSDAP zu erklären?
Die NSDAP hatte einen erstmals von Joseph Goebbels zentral geführten Wahlkampf geführt. Statt antisemitischer Parolen waren es vor allem nationale und antikommunistische Schlagwörter, mit der der Wahlkampf betrieben wurde. Goebbels hatte dazu geraten, den Antisemitismus zurückzuschrauben, weil bürgerliche Wähler davon abgeschreckt würden.
Die NSDAP unternahm große Anstrengungen, um die Wähler von sich zu überzeugen. Auch Hitler trat auf vielen Großkundgebungen auf. Die Weltwirtschaftskrise wurde auf den Versailler Vertrag und den Young-Plan zurückgeführt und als Komplott der alliierten Kriegsgewinner dargestellt.
Das Wahlergebnis der Reichstagswahlen 1930 und die Folgen
Die Stimmen für die Parteien verteilten sich wie folgt (vom höchsten Stimmanteil zum niedrigsten, am Schluss zusammengefasst die kleineren Sonstigen Parteien):
SPD 24,5 %
NSDAP 18,3 %
KPD 13,1 %
Zentrum 11,8 %
DNVP 7,0 %
DVP 4,5 %
WP 3,9 %
DStP 3,8 %
BVP 3,0 %
Sonstige 10,1 %
Verteilt nach ihrer Position von links nach rechts:
KPD 13,1 %
SPD 24,5 %
Zentrum 11,8 %
DStP 3,8 %
DVP 4,5 %
WP 3,9
BVP 3,0 %
DNVP 7,0 %
NSDAP 18,3 %
Die Deutsche Staatspartei (DStP) war hervorgegangen aus dem Zusammenschluss der DDP und der "Volksnationalen Reichsvereinigung". Dadurch war sie nach rechts gerutscht.
Gewinne und Verluste der Wahl 1930
Gewinner der Wahl war neben der NSDAP (plus 15,7 Prozent) auch die KPD, wenn auch in wesentlich geringerem Maß (plus 2,5 Prozent gegenüber der letzten Wahl). Verlierer waren DNVP (minus 7,3 Prozent), SPD (minus 5,3 Prozent) und DVP (minus 4,2 Prozent). Die Zentrumspartei blieb weiter stabil (minus 0,3 Prozent).
Heinrich Brüning (Zentrumspartei) blieb Kanzler, war aber auf die Tolerierung durch die SPD angewiesen.
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