Film
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Das Kino und der Film zwischen 1918 und 1933
Kinos gab es schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch nach dem Ersten Weltkrieg begann der wahre Siegeszug des Kinos. Immer mehr Filme wurden produziert, immer mehr Kinos eröffnet. Viele von ihnen waren wahre Filmpaläste. Sie erinnerten mehr an prunkvolle Theater. Oft nannte man sie auch Lichtspielhaus oder Lichttheater.
Der Vorführapparat selbst hieß Kinematograph. Das bedeutet so viel wie "Aufzeichnung von Bewegung". Von Kinematograph leitet sich wahrscheinlich das Wort Kintopp ab, mit dem man damals ebenfalls Kinogebäude bezeichnete. Das waren aber eher Ladenkinos, also kleine Kinos in früheren Ladenlokalen. Später kam das Wort Kino auf.
In den 1920er Jahren wurden die Kinos immer größer. 1929 war der Ufa-Palast in Hamburg am Gänsemarkt das größte Kino Europas. 2665 Menschen konnten hier zusammen Filme gucken. Im 1927 fertig gestellten Mercedes-Palast in Berlin gab es 2500 Sitzplätze. Ende 1927 gab es in Deutschland 4300 Kinos – so viele wie in keinem anderen Land Europas. Ganz vorne weg waren jedoch die USA mit 20.500 Kinos. Und heute? 2023 gab es in Deutschland noch 1744 Kinos.
Üblich war es, dass mehrere Filme gezeigt wurden. Es gab ein ganzes Filmprogramm mit dem Hauptfilm als Höhepunkt. Dazu kam im Vorprogramm die Wochenschau, die aktuelle Ereignisse zusammenfasste, und kleine Trick- oder Dokumentarfilme. Ab etwa 1920 erreichten Spielfilme dann Längen von 60 Minuten oder mehr.
Langsam vollzog sich nun auch der Wandel vom Stummfilm zum Tonfilm. Damit änderte sich auch das Kino. Denn Klavierspieler, ganze Orchester oder Kino-Orgeln brauchte man nun nicht mehr. Als erster Tonfilm in Spielfilmlänge gilt "Der Jazzsänger" von 1927. Er dauerte 88 Minuten. Der Übergang zum Tonfilm dauerte allerdings noch bis in die 30er Jahre hinein.