Gleichschaltung des Rundfunks
Die Gleichschaltung des Rundfunks war den Nationalsozialisten besonders wichtig. War der Rundfunk doch das wichtigste Medium innerhalb der Presse, mit dem sich Informationen schnell verbreiten ließen. Und dieses wollten sich Hitler und sein Propagandaminister Joseph Goebbels auf jeden Fall zunutze machen.
Nationalsozialisten beim Rundfunk
Schon kurz nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 begann man, wichtige Stellen innerhalb des Rundfunks sowohl im Bereich der Programmredaktionen, der Leitung und auch der Technik mit treuen Nationalsozialisten zu besetzen.
So planten die Nationalsozialisten, inhaltlich auf das im Rundfunk gesendete Programm Einfluss nehmen. Doch ganz so einfach war das nicht, denn der Rundfunk als neues Medium verlangte nach einer speziellen Ausbildung. Nicht jeder Nationalsozialist konnte so einfach "Radio machen". So blieben nach den "Säuberungen" im Personal Mitarbeiter übrig, die nicht unbedingt nationalsozialistisch eingestellt waren. Die meisten hielten sich allerdings mit Kritik zurück und machten ihre Arbeit, um nicht arbeitslos zu werden.
Der Rundfunk war für die NSDAP sehr wichtig
Dem Rundfunk sollte eine wichtige Bedeutung innerhalb der nationalsozialistischen Propaganda zukommen. Die Menschen hatten ja noch keine oder kaum Fernsehapparate, informieren konnte man sich entweder über die Zeitung oder den Rundfunk. Viele besaßen einen so genannten "Volksempfänger", das war ein Radio. So wurde das Radio zu einem wichtigen Mittel, um Informationen zu übertragen oder Informationen so zu manipulieren, wie es die Nationalsozialisten wünschten. Daher wurde der Rundfunk kurz nach der Machtübernahme zur direkten Propaganda eingesetzt und politische Reden übertragen.
Längerfristig diente der Rundfunk in erster Linie der Unterhaltung
Dies sollte sich bald ändern, denn ganz so deutlich sollte die Propaganda nicht wahrgenommen werden. Man setzte eher auf Propaganda, die unbewusst wirkte und Reden von Parteigenossen der NSDAP wurden nur noch selten übertragen. Hauptsächlich diente der Rundfunk der Unterhaltung. Es gab wenige politische Sendungen, das Hauptprogramm bestand aus Schlagern und einfacher Kost. Es diente in erster Linie dazu, die Menschen abzulenken.
Die regionalen Rundfunkanstalten wurden im Rahmen der Gleichschaltung des Rundfunks aufgelöst und die Befugnisse gingen an die Reichsrundfunktabteilung im Propagandaministerium über. Die regionalen Sender waren nur untergeordnete Abteilungen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) und seit 1. April 1934 hießen die Sender dann "Reichssender".
Sendeten die regionalen Rundfunkanstalten am Anfang noch ein unterschiedliches Programm, so wurde ab 1940, also nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ein Einheitsprogramm gesendet, das die Hörerinnen und Hörer im ganzen Deutschen Reich zu hören bekamen. Die kleinen regionalen Sender konnten immer nur kurze Zeit senden.
Die Programmgestaltung, vor allem die Kontrolle der auszustrahlenden Sendungen, lag in der Verantwortung des Propagandaministeriums, das unter der Leitung von Joseph Goebbels - dem Propagandaminister - stand.