Lesen: Zeitungen und Zeitschriften
Zeitungen und Zeitschriften in der DDR
Das Lesen von Zeitungen und Zeitschriften gehörte für viele DDR-Bürger natürlich zur Beschäftigung in der Freizeit. Was gab es zu lesen?
Zeitungen in der DDR
Die wichtigsten Tageszeitungen in der DDR waren das Neue Deutschland und die Junge Welt. Beide waren Zentralorgane, das heißt Verbandszeitschriften. Das Neue Deutschland (ND) war seit 1946 die Parteizeitung der SED, die Junge Welt die Zeitung der FDJ. Somit transportierten diese Zeitungen sozialistische Inhalte und unterlagen der Zensur. Gedruckt wurde nur, was von oben abgesegnet war.
Das Neue Deutschland war das wichtigste Propaganda-Instrument der SED. Denn die hohe Auflage von zuletzt einer Million und die Verbreitung im ganzen Land sorgten schon zu Zeiten, in denen nur wenige Haushalte einen Fernseher besaßen, dafür, dass staatlich gewollte Sichtweisen unter das Volk gebracht wurden. Die Staatspartei konnte so die Meinung der Menschen manipulieren und beeinflussen.
Das galt auch für die Junge Welt, die mit zuletzt 1,6 Millionen sogar eine höhere Auflage hatte als das ND. Im Gegensatz zu mancher Zeitschrift waren ND und Junge Welt immer zu kaufen und nicht nach kürzester Zeit vergriffen.
Insgesamt gab es 39, zeitweise 40, Tageszeitungen in der DDR. Alle unterlagen der staatlichen Kontrolle. So gab jede der Blockparteien und die drei großen Massenorganisationen (FDJ, FDGB, DTSB) jeweils eine Zeitung heraus, außerdem gab es Regionalzeitungen in den Bezirken.
Zeitschriften in der DDR
Die Neue Berliner Zeitung (NBI) war eine in der DDR beliebte Zeitschrift, die wöchentlich herauskam. Sie enthielt neben politischen Berichten auch Informationen über ferne Länder, Fortsetzungsromane, Heimwerkertipps, Gesundheitsratgeber, eine Rätselseite und eine Kinderseite mit dem Affen NUK. So erreichte sie ein breites Publikum. Trotz einer Auflage von 726.000 Exemplaren war sie häufig schnell vergriffen.
In der Freien Welt wurde vor allem aus dem sozialistischen Ausland berichtet. Sie erschien ab 1954 alle zwei Wochen. Es gab darin auch Comics, vor allem von sowjetischen Zeichnern, und Vorabdrucke von sowjetischer Literatur in Fortsetzungen.
DDR-Zeitschriften für Kinder und Jugendliche
Für Kinder und Jugendliche gab es in der DDR Zeitschriften wie FRÖSI und Trommel.
FRÖSI war die Abkürzung für "Fröhlich sein und singen", erschien einmal monatlich und richtete sich an Kinder ab 6 Jahren. Vor allem ab Mitte der 1970er Jahre standen kommunistische Arbeiterführer oder Helden beim Aufbau der sozialistischen Gesellschaft im Mittelpunkt.
Die Trommel erschien viermal im Monat und war ebenfalls ideologisch ausgerichtet. Ihre Zielgruppe waren etwas ältere Schüler.
Frauenzeitschriften in der DDR
Auch für Frauen gab es spezielle Zeitschriften. Obwohl in ihnen auch Mode gezeigt wurde, vermied man möglichst, ein traditionelles Frauenbild zu zeigen. Auch die Mode war für die werktätige Frau gedacht. Die Sibylle erschien nur sechs Mal im Jahr und war immer schnell vergriffen. Wöchentlich erschien Für Dich und war für 60 Pfennig zu haben. Themen waren hier mehr Politik und Arbeit als Mode und Kosmetik.