Es flimmert: Fernseher in der DDR
DDR-Fernsehgeräte
Am 16. November 1952 startete in der DDR der Verkauf von Fernsehgeräten. Der Fernseher mit dem Namen "Leningrad" war für 3500 Mark der DDR erhältlich - viel Geld bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 300 Mark. So waren beim Start des Fernsehens am 21. Dezember 1952 dann auch erst 60 Geräte verkauft und empfangsbereit.
Immer mehr Fernseher in der DDR
Das änderte sich jedoch schnell. Ende 1958 waren in der DDR schon mehr als 300.000 Fernseher angemeldet. Ab dem 7. Oktober 1958 wurde das Vormittagsprogramm eingeführt, als "Programmwiederholung für Spätarbeiter".
Besaßen 1960 erst 17 Prozent der Haushalte ein Fernsehgerät, waren es 1970 schon 69 Prozent.
Farbfernseher in der DDR
Am 3. Oktober 1969 erfolgte mit dem Startschuss des zweiten Programms auch die Übertragung des Farbfernsehens. Walter Ulbricht eröffnete es mit den Worten "Das II. Fernsehprogramm ist eröffnet".
Das erste Programm sendete noch mehrere Jahre weiter in Schwarz-Weiß. In der Bundesrepublik war das Farbfernseh-Zeitalter schon im August 1967 eingeläutet worden.
Der erste in der DDR erhältliche Farbfernseher war der RFT Color 20/1. Er war nach einem französischen Gerät der erste Farbfernseher mit Volltransistor und übertraf somit technisch die Farbfernseher der Bundesrepublik. Der Color 20 kostete knapp 3700 Mark.
Später wurden auch Geräte aus der Sowjetunion verkauft, "Rubin" und "Raduga". Sie waren etwas günstiger, aber auch anfällig für Fehler. Raduga-Fernseher hatten oft technische Mängel. Manche gingen sogar in Flammen auf. Man nannte sie darum auch spöttisch "Heimbombe".
SECAM für das Farbfernsehen statt PAL
Die DDR entschied sich wie die Sowjetunion und viele andere osteuropäische Länder für die französische Fernsehnorm SECAM. Man brauchte sie für die Farbübertragung. In der Bundesrepublik dagegen wurde das PAL-System genutzt. Daher konnten DDR-Bürger das Westfernsehen mit DDR-Geräten nur in Schwarz-Weiß empfangen.
Bald aber fanden findige Bastler heraus, wie sie ihre Geräte mit PAL-Modulen umrüsten konnten.
Noch später gab es dann Fernseher, die Farbe mit beiden Systemen empfingen, denn einige dieser Geräte wurden in den Westen verkauft. Der Aufwand wäre zu groß gewesen, zwei Geräteversionen herzustellen.