Gesellschaft

Gesellschaft 60er, 70er und 80er Jahre

Frauen bewegen sich und suchen neue Männer im Land. Kinder werden ohne Regeln erzogen und Häuser werden besetzt.

Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren

Alice Schwarzer
Alice Schwarzer ist wohl die bekannteste Feministin Deutschlands. Hier sieht man sie 1977. [ © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Baumann, Heinz / Com_Ex-BA01-0150-0001 / CC BY-SA 4.0 ]
Frauen Emanzipation
Im März 1974 demonstrierten Frauen in der Frankfurter Innenstadt gegen den Paragraph 218. Die zweite Welle der Frauenbewegung hatte 1968 ihren Anfang genommen. Frauen setzten sich für Emanzipation ein. [ © Inge Werth - Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (ISG FFM), S7Wer Nr. 260 / CC BY-SA 4.0 ]

Gesellschaft der BRD

Wie veränderte sich die Gesellschaft zwischen den 60er und 80er Jahren in der BRD? Wie erging es den Jugendlichen? Welche Gefahr ging von Drogen aus? Und wie war das eigentlich mit den Frauen in den 70er Jahren?
 

Frauenbewegung der 60er und 70er Jahre

Eine Frauenbewegung, die für die Rechte der Frauen kämpfte, gab es schon im 19. Jahrhundert, als es vor allem darum ging, dass Frauen politische Rechte wie das Wahlrecht zugestanden werden sollten. Aber auch damals gab es schon Frauen, die arbeiten oder studieren wollten. Das Frauenwahlrecht gibt es übrigens in Deutschland seit 1918.

In den 50er und auch noch in den 60er Jahren hatten Ehe und Familie einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft der Bundesrepublik. 90 Prozent eines Jahrgangs heirateten, die meisten Kinder wuchsen mit beiden Elternteilen auf. Von Frauen wurde erwartet, dass sie Hausfrau und Mutter sein sollten.

Mit der Studentenbewegung setzte Ende der 60er Jahre und vor allem dann in den 70er Jahren eine Veränderung ein. So manche junge Frau wollte eben nicht mehr das Rollenmodell einer Hausfrau ausfüllen. So entstand eine zweite Welle der Frauenbewegung. Die Frauen verstanden sich als Feministinnen und forderten die Emanzipation der Frau.

Überall entstanden Frauengruppen und Frauenzentren. Besonders wichtig war ihnen auch die Reform des Paragrafen 218, der die Abtreibung regelte. Die Frauen forderten ihre Selbstbestimmung. Großes Aufsehen erregte eine Titelstory in der Zeitschrift Stern, in der sich 374 Frauen dazu bekannten: "Wir haben abgetrieben!"

1976 öffneten auch die ersten Frauenhäuser, in denen Frauen Schutz suchen konnten vor der Gewalt ihrer Männer. Frauen gründeten Verlage und Zeitschriften. Und sie erreichten viel, auch wenn es noch immer Ungleichheiten gibt, etwa in der Bezahlung.