Frauen in den 70er Jahren
Frauen in den 70er und 80er Jahren in der BRD
In den 50er und 60er Jahren galten Ehe und Familie als die höchsten und erstrebenswertesten Ziele im Leben einer Frau. Die Rolle als Ehefrau und Mutter war fest zementiert. Als mit der 68er-Bewegung ein gesellschaftlicher Umbruch einsetzte, änderten sich ab den 70er Jahren auch die Wertvorstellungen vieler Frauen.
Was wollten die Frauen in den 70er Jahren?
Das Selbstbewusstsein vieler Frauen stieg in den 70ern. Sie wollten auch berufstätig sein und ihr eigenes Geld verdienen. Sie wollten nicht weiter von einem Mann abhängig sein.
Sie wollten selber über ihren Körper bestimmen und forderten die Abschaffung des Paragraphen 218, der Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe stellte.
Frauenhäuser
1976 wurde das erste Frauenhaus gegründet, dem viele weitere folgten. Hier konnten Frauen, die von ihren Männern geschlagen oder misshandelt wurden, Schutz finden. 1982 gab es schon 120 Frauenhäuser.
Frauenbeauftragte und Frauenliteratur
Ab 1979 gab es auch die ersten staatlichen "Frauenbeauftragten", die sich für die Gleichstellung von Frauen einsetzen.
Frauen gründeten eigene Verlage und Buchläden, Frauenliteratur wurde zum Verkaufsrenner. 1977 wurde die Zeitschrift "Emma" von der Feministin Alice Schwarzer gegründet.
Neue Rechte für die Frau
Es gab auch wichtige Gesetzesänderungen, die durch die Frauenbewegung angestoßen wurden. So wurde das Scheidungsrecht überarbeitet und es galt nicht mehr das Schuldprinzip. Auch gegen den Widerstand der einen Seite konnte eine Ehe nun geschieden werden (nach einer Frist).
Frauen mussten ihren Ehemann nicht mehr um Erlaubnis fragen, wenn sie einen Beruf ausüben wollten. Doppelnamen waren nun bei einer Heirat möglich.