Der Kreisauer Kreis
Den Namen hatte die Widerstandsgruppe vom Gut Kreisau, das lag in Niederschlesien und gehörte einem Mann namens Helmuth James Graf von Moltke. Die Mitglieder dieses Kreises trafen sich ab 1940 auf diesem Gut regelmäßig, um vor allem über einen Neuanfang nach dem Ende Adolf Hitlers nachzudenken.
Im Mittelpunkt stand Helmuth James Graf von Moltke
Die Leute, die daran teilnahmen, waren sehr unterschiedlich. Im Mittelpunkt stand Helmuth James Graf von Moltke, auf dessen Besitz sich die Widerstandskämpfer versammelten. Insgesamt waren circa 40 Personen am Kreisauer Kreis beteiligt. SPD-Politiker wie Dr. Julius Leber gehörten genauso dazu wie katholische und evangelische Priester. Aber auch Carl Goerdeler, ein an sich konservativer Politiker und ehemaliger Bürgermeister von Leipzig, zählte zum Kreisauer Kreis wie auch der Pädagoge Adolf Reichwein.
Die Grundlagen für einen neuen Staat wurden erarbeitet
Der Kreisauer Kreis befasste sich mit der Erarbeitung von Grundlagen für einen neuen Staat. Die Frage, wie der nationalsozialistische Staat zu beseitigen sei, rief innerhalb des Kreisauer Kreises immer wieder heftige Diskussionen hervor. In der Frage, ob für den Umsturz Gewalt angewendet werden dürfte, war man sich nicht einig. Doch ab 1943 war klar, ein Widerstand ohne Tat musste erfolglos bleiben. So nahmen die Mitglieder des Kreisauer Kreises auch Kontakte zur Widerstandsgruppe um Oberst Claus Schenk von Stauffenberg auf, die einen Anschlag auf Hitler planten.
Nachdem das Attentat vom 20. Juli 1944 scheiterte, wurden auch die Männer des Kreisauer Kreises verhaftet und ermordet.