Die Rote Kapelle

Laut Gestapo-Protokollen war die so genannte "Rote Kapelle" eine der gefährlichsten linken Widerstandsgruppen. Verantwortlich zeigten sich Personen wie Harro Schulze-Boysen, der als Oberstleutnant in der Nachrichtenabteilung des Luftwaffenministeriums arbeitete und somit gute Kontakte besaß.

Seine Ehefrau Libertas Haas-Heyer zählte genauso dazu wie Arvid Harnack, ein Beamter im Wirtschaftsministerium, dessen Frau und Rudolf von Scheliha, der als Diplomat in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes ebenfalls über sehr gute Verbindungen verfügte. Schon Mitte der 30er Jahre hatte sich diese Gruppe gebildet und arbeitete in verschiedenen Städten, aber auch im Ausland. Etwa 100 Leute zählten zu diesem Kreis.

"Rote Kapelle" - eine Erfindung der Gestapo

Den Begriff "Rote Kapelle" hat die Gestapo geprägt, es wurden darunter NS-Gegner zusammengefasst, die über Funk Kontakte zur Sowjetunion unterhielten. Sie gaben während des Krieges Informationen an die Sowjetunion weiter. So erhielt der Gegner Wissen über die Situation in Deutschland und vor allem auch über Truppenbewegungen.

Das was man unter "Rote Kapelle" zusammenfasste, waren verschiedene kleinere Widerstandsgruppen, die auch von ihrer Herkunft und ihrer Zusammensetzung her sehr unterschiedlich waren.

Harnack-Schulze-Boysen-Gruppe

Ein Teil davon stand den Kommunisten nahe, aber bei weitem nicht alle. Die deutsche Gruppe ist auch unter dem Namen Harnack-Schulze-Boysen-Gruppe bekannt, die Beteiligten waren alles andere als Kommunisten. Auch Professoren, Künstler und sogar Beamte aus den Ministerien schlossen sich dieser Gruppe an. Viele Frauen waren hier im Widerstand aktiv. 1942 wurde die Gruppe verraten und die meisten Mitglieder enttarnt und verhaftet. 49 Mitglieder wurden zum Tode verurteilt.