Und die jüdischen Kinder?
Viele jüdische Kinder waren sehr gut in der Schule. Oft kamen sie aus Elternhäusern, denen eine gute Schulbildung der Kinder sehr wichtig war. Das weckte Neid, gerade bei denen, die vielleicht nicht so gut in der Schule waren.
Rassenkunde auf dem Lehrplan
Nachdem die Nationalsozialisten an die Regierung gekommen waren, änderte sich der Unterricht. Ab 1937 stand Rassenkunde auf dem Lehrplan, das gab es vorher gar nicht. Die alten Schulfächer wie Rechnen, Schreiben, Lesen, Geographie usw. wurden weiter unterrichtet, aber die Rassenlehre gewann an Bedeutung. Die nationalsozialistische Rassenlehre besagte, die Juden wären weniger Wert als die arischen Kinder.
Viele jüdische Kinder waren sehr begabt
So passte es nicht ins Weltbild der Nationalsozialisten, dass viele jüdische Kinder sehr begabt waren und gute Schulnoten erzielten. Damit am Ende die Konkurrenz verschwand, sonderte man die jüdischen Schulkinder vom Rest ab. So fasste man die Kinder in eigenen Schulen zusammen. Viele Kinder hatten einen sehr viel weiteren Schulweg zurückzulegen, da die neuen öffentlichen Schulen oft in der Stadt lagen und manche Kinder weit weg von ihrer Schule wohnten.
Jüdische Kinder wurden gar nicht mehr unterrichtet
Ab 1938 schritt die Ausgrenzung der Juden mit den Novemberpogromen weiter voran. Die jüdischen Klassen verlegte man noch einmal in die jüdischen Gemeindehäuser. Nach Beginn des Krieges wurden die jüdischen Kinder vom deutschen Staat gar nicht mehr unterrichtet. Wenn es möglich war, übernahmen den Unterricht dann die jüdischen Gemeinden.
In folgenden Bericht der Deutschen Welle lernst du Heinz Stern kennen, einen jüdischen Jungen, der in Stuttgart am Eugen-Friedrich Gymnasium zur Schule ging. Er berichtet über seine schlimmen Erfahrungen, die er während seiner Schulzeit gemacht hat.
Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Welle