Die Konservativen
Gab es verschiedene konservative Parteien zur Kaiserzeit?
Seit den 1870er Jahren gab es im Deutschen Reich zwei wichtige konservative Parteien: zum einen die 1876 gegründete Deutsch-Konservative Partei und zum anderen die Freikonservative Partei, deren Gründungsdatum ins Jahr 1867 zurückreichte und die seit 1871 auch Deutsche Reichspartei hieß.
Letztere war etwas gemäßigter als die Deutsch-Konservativen. Ihr gehörten vor allem Großgrundbesitzer und Industrielle an. Die Anhänger der Reichspartei befürworteten die Kolonien und den Ausbau der Flotte. Sie stand zwischen den Nationalliberalen und den Deutsch-Konservativen und diente hier als Puffer. In den Sozialdemokraten sah man den politischen Feind.
Obwohl die Wahlkreiseinteilung die ländlichen Regionen begünstigte und damit den konservativen Kräften Vorteile verschaffte, mussten beide Parteien ab 1890 einen Schwund der Stimmen hinnehmen.
Stütze der Monarchie
Die deutsch-konservative Partei unterstützte die Monarchie und vertrat in erster Linie die wirtschaftlichen Interessen preußischer Unternehmer. Die Religion war sehr wichtig. Die Führung hatte ein Mann mit dem etwas eigenartigen Namen Ernst von Heydebrand und der Lasa (1851-1924), den du auf nebenstehendem Foto gemeinsam mit seiner Ehefrau siehst.
Das Parteiprogramm von 1892 enthielt neben den schon bekannten Zielen, wie Stärkung der Monarchie, des Christentums und der Wehrkraft, auch antisemitische Ziele. Der jüdische Einfluss sollte verdrängt werden.