Kinder- und Jugendbücher

Kinderbücher in der DDR

Die Kinder- und Jugendliteratur der DDR hatte wie alle anderen Bereiche des Lebens im Dienste des Sozialismus zu stehen. Das galt vor allem in den 1950er Jahren. Auch im Westen sollten viele Bücher für Kinder zu dieser Zeit erzieherisch wirken, doch in der DDR kam besonders der sozialistische Anspruch zum Tragen.

Als erzieherisches Instrument waren die Kinderbücher und die Jugendliteratur aber auch anerkannter als im Westen. So schrieben bekannte Autoren, die sonst für Erwachsene schrieben, auch für Kinder, z.B. Bert Brecht, Peter Hacks oder Franz Fühmann. Erwin Strittmatter schrieb z. B. das Jugendbuch "Tinko" (1954).

Außerdem wurden Bücher aus der Sowjetunion und Kinderbuchklassiker veröffentlicht. Beliebt war auch die Indianerbuch-Reihe "Die Söhne der Großen Bärin" von Lieselotte Welskopf-Henrich.
 

Verlage für Kinderbücher in der DDR

Es gab 14 Kinderbuchverlage in der DDR. Die größten waren der Verlag Neues Leben und der "Kinderbuchverlag".
 

DDR-Kinderbücher der 1960er und 1970er Jahre

In den 1960er Jahren gab es aber auch vermehrt Bücher, die den Alltag von Kindern in den Mittelpunkt rückten. Dazu gehören die bekannten Kinderbücher über Alfons Zitterbacke (1958 und 1962) von Gerhard Holtz-Baumert (1927-1996) oder Benno Pludras Buch "Lütt Matten und die weiße Muschel".

Auch in den 1970er Jahren stand das eigene Erleben der Kinder im Vordergrund. Ab 1967 erschien die beliebte Reihe über "Ottokar, den braven Schüler" von Otto Häuser. Illustriert wurden viele Kinderbücher von Manfred Bofinger.
 

Kinderbücher aus der DDR der 1980er Jahre

In den 1980er Jahren gab es vermehrt fantastische Literatur. Dazu gehört z. B. Christoph Heins "Das Wildpferd unterm Kachelofen" (1984).

Auch kritische Literatur konnte nun veröffentlicht werden, so "Abschiedsdisko" (1981) von Joachim Nowotny oder "Umberto" (1987) von Günter Saalmann.