DIE Jugend...?

Die Jugend in der DDR - ein Überblick

Die Eingliederung in die Gemeinschaft, ins Kollektiv, lernten die meisten Jugendlichen der DDR schon in ihrer Zeit als Krippen- und Kindergartenkind. So wie es dann für die meisten selbstverständlich war, den Jungen Pionieren beizutreten, so erfolgte für sie in der 8. Klasse der Übergang in die nächste Massenorganisation, die Freie Deutsche Jugend.
 

Jugendweihe

Zur gleichen Zeit, mit 14 Jahren, erhielt die Mehrheit der Jugendlichen die Jugendweihe. Sie wurde von der SED 1954 eingeführt und sollte das sozialistische Gegenmodell zur kirchlichen Konfirmation bzw. Firmung sein. Ein Jahr lang besuchten die Jugendlichen die Jugendstunde, dann wurden sie in einem Festakt feierlich in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen und nun gesiezt (mit "Sie" angeredet).
 

Jugendobjekte und Jugendbrigaden

Als sozialistische Jugendliche waren viele junge Leute auch politisch aktiv im Sinne der DDR-Ideologie. So beteiligten sie sich z. B. an Jugendobjekten. Das waren Aufgaben für den Staat. So wurde der Flughafen Berlin-Schönefeld genauso mit Hilfe von Jugendlichen erbaut wie ein Teil der Erdgasleitung Druschba oder das Kernkraftwerk Nord bei Lubmin. Ähnliches galt für die Jugendbrigaden.
 

Blueser und Punker

Doch gerade im Jugendalter regt sich bei vielen Heranwachsenden Protest. Sie wollen ihre eigenen Wege gehen, ihre eigene Mode anziehen, ihre eigene Meinung sagen. Das war in der DDR nur unter schwierigen Bedingungen möglich, aber auch hier gab es Jugendliche, die ihren Protest ausdrückten. So entstand in den 1970er Jahren die Blueserszene. Anfang der 1980er Jahre wurde sie abgelöst von den Punks, die es vor allem in Ost-Berlin gab.
 

Jugendopposition

Und natürlich gab es auch politisch engagierte Jugendliche, die sich gegen die bestehenden Verhältnisse auflehnten. Viele waren in der Jungen Gemeinde aktiv, andere bildeten Gruppen wie die Friedensgemeinschaft Jena. Am Protest des Volkes, der schließlich zum Ende der SED-Herrschaft führte, hatte auch die Jugend entscheidenden Anteil. Siehe auch: Jugend gegen die Staatsmacht.