Jugend in der DDR
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Jugend in der DDR
Wie war es, seine Jugend in der DDR zu verbringen? Die DDR-Jugend wuchs ja schon in der Kindheit ganz anders auf als die Gleichaltrigen in der Bundesrepublik. Die große Mehrheit, um die 80 Prozent, gehörte schon als junger Schüler den Jungen Pionieren an. Darauf folgte normalerweise die Freie Deutsche Jugend.
Wie alle Bürger sollte sich auch die DDR-Jugend für den Aufbau des Sozialismus einsetzen. Darauf waren Schule, Freizeit und das gesamte Leben ausgerichtet. Man schuf bestimmte Aufgaben für jugendliche Gruppen, die Jugendobjekte. Daneben gab es Jugendbrigaden, die für bestimmte Aufgaben eingesetzt wurden, zum Beispiel Aufforstungen.
Weil Kirche und Religion abgelehnt wurden, schuf man die Jugendweihe als Aufnahmeritual in die Erwachsenenwelt. Viele Jugendlichen waren auch in der Singebewegung aktiv. 1974 wurde sogar ein Jugendgesetz der DDR verabschiedet. Es besagte u.a., dass auch die Jugend der DDR zu sozialistischen Persönlichkeiten erzogen werden sollte. Es gab eine eigene Jugendzeitung, die Neue Welt, und ein Jugendradio.
Doch neben den offiziell gewollten und geförderten Jugendkulturen gab es in der DDR auch weitere, die als Subkulturen die Kontrolle durch den Staat ablehnten. Zu diesen Jugendkulturen gehörten Blueser und Punker, Gruftis und Skinheads genauso wie Fußballfans und kirchliche Jugend- oder Friedensgruppen. Sie versuchten, sich der staatlichen Kontrolle zu entziehen. Oft waren sie aus dem Westen beeinflusst, denn Musik von dort kam zum Beispiel eben doch auch im Osten an.
Schon wer die Schule schwänzte oder etwas geklaut hatte, konnte in einen Jugendwerkhof eingewiesen werden. Mit Gewalt und Folter sollten die Jugendlichen dort zu sozialistischen Persönlichkeiten geformt werden. Es gab aber auch genügend Jugendliche, die sich dem Staat entzogen, in dem sie aus der DDR flohen.