Was ist Ostpolitik?

Wandel durch Annäherung

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der "Kalte Krieg" zwischen den USA und der Sowjetunion sowie ihren jeweiligen Verbündeten in West und Ost. Die Bundesrepublik hatte sich an den Westen gebunden, die DDR an den Osten. Zwischen den beiden deutschen Staaten herrschte ebenfalls ein eisiges Klima.
 

Eine neue Ostpolitik: Verständigung und Entspannung

Ab 1969, unter Bundeskanzler Willy Brandt und seinem Außenminister Walter Scheel, begann eine Zeit der Veränderung in Blick auf diesen Ost-West-Konflikt. Die neue Regierung setzte auf Verständigung und Entspannung.

An der Umsetzung beteiligt war auch Egon Bahr, der "Bundesminister für besondere Aufgaben". Er machte den "Wandel durch Annäherung" zum Prinzip.

Das eisige Klima zwischen den beiden deutschen Staaten wurde durch Willy Brandts Politik der Entspannung viel gelöster.
 

Was ist die Neue Ostpolitik?

Ostpolitik umfasste alles, was den Umgang mit dem "Osten" betraf. Zur neuen Ostpolitik gehörte auch das Erfurter Gipfeltreffen 1970. Es war das erste Treffen zwischen einem deutschen Bundeskanzler (Willy Brandt) und einem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR (Willi Stoph).

Zur Neuen Ostpolitik gehören auch die Ostverträge. Zwischen 1970 und 1973 wurden sie zwischen der Bundesrepublik und verschiedenen Staaten wie der Tschechoslowakei, Polen oder der Sowjetunion geschlossen. Von besonderer Bedeutung waren die Ostverträge mit der DDR. Hierzu gehörten das Viermächteabkommen über Berlin, das Transitabkommen und der Grundlagenvertrag mit der DDR. Der grundsätzliche Umgang miteinander wurde in diesen Verträgen festgelegt. Alles entspannte sich ein wenig.

Vor allem über die Stellung von Berlin  war man sich in West und Ost nicht einig. Die Bundesrepublik hielt West-Berlin für ihr zugehörig und hielt weiterhin am Ziel der deutschen Wiedervereinigung fest. Die DDR beharrte auf einem eigenen Status der Stadt Berlin. Nach Jahren des erbitterten Streits fand man 1971 einen Kompromiss, mit dem beide Seiten zumindest leben konnten.

Willy Brandt

Willy Brandt war von 1969 bis 1974 Bundeskanzler. Er steht für eine neue Ostpolitik. [ © Video: history-vision.de. Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F031133-0002 / Storz, CC BY-SA 3.0 ]