III. Parteitag der SED
20. - 22. 7. 1950
Neue Linie auf dem III. Parteitag der SED
Die SED orientierte sich auf ihrem III. Parteitag ganz am sowjetischen Vorbild. Die Partei wurde stalinistisch umgeformt, der erste Fünfjahresplan beschlossen.
Die SED war 1946 aus der Vereinigung der KPD mit der SPD hervorgegangen. Diese Vereinigung kam auf Druck der Sowjetunion zustande. Sozialdemokraten, die sich weigerten, der SED beizutreten, wurden verfolgt und inhaftiert.
Waren die Ämter zunächst von jeweils einem Kommunisten und einem Sozialdemokraten besetzt, wurde diese Aufteilung bald abgeschafft. Alle einflussreichen Posten wurden von ehemaligen KPD-Mitgliedern besetzt.
Eine neue Linie der SED
Mit dem III. Parteitag im Jahre 1950 bekannte sich die SED nun klar als Partei nach stalinistischem Vorbild. Die Umwandlung in eine leninistisch-stalinistische "Partei neuen Typs" nach Vorbild der KPdSU war schon ein Jahr zuvor von Stalin persönlich abgesegnet worden.
Neu: das Zentralkomitee
Den bisherigen Parteivorstand ersetzte man durch ein Zentralkomitee - kurz auch ZK der SED genannt. Zum Generalsekretär des ZK wählte man wenige Tage später Walter Ulbricht, dessen Ära damit begann. Das ZK wählte außerdem das neu geschaffene Politbüro (mit neun Vollmitgliedern und sechs Kandidaten).
Weiterhin wurde beschlossen, den Aufbau des "planmäßigen Sozialismus" zu beginnen. Das alte Parteiprogramm, das zur Vereinigung der beiden Parteien entstanden war, wurde außer Kraft gesetzt (ein neues Programm wurde jedoch erst auf dem VI. Parteitag 1963 vorgestellt).
Der erste Fünfjahresplan
Beschlossen wurde auch der erste Fünfjahresplan, der von 1951 bis 1955 gelten sollte. Dieser Plan gab, ebenfalls nach sowjetischem Vorbild, für das gesamte Wirtschafts- und Arbeitsleben feste Ziele vor. Er stellte also eine langfristige Wirtschaftsplanung dar. Die Schwerindustrie sollte um 50 Prozent gesteigert werden, die Landwirtschaft um 25 Prozent.