In der Weimarer Republik kam es zu mehreren politischen Morden. Der Mord an Matthias Erzberger im August 1921 war ein solcher politisch motivierter Mord der extremen Rechten.
 

Wer war Matthias Erzberger?

Matthias Erzberger war Finanzminister und gehörte der Zentrumspartei an. Er leitete 1918 die Waffenstillstandskommission und unterzeichnete den Waffenstillstand von Compiégne. Er war der Anführende der Waffenstillstandskommission, was eigentlich den obersten Militärs und nicht Politikern zugestanden hätte. Die Unterzeichnung selbst und von seiner Person wurden von rechten Kreisen kritisiert.

Erzberger setzte sich auch in seiner Eigenschaft als Finanzminister ab Juni 1919 dafür ein, dass die Reparationszahlungen des Deutschen Reiches an die Westmächte erfüllt würden.

Mit der Annahme des Versailler Vertrages sollte letztendlich gezeigt werden, dass die Forderungen der Westmächte, insbesondere die extrem hohen Reparationszahlungen, gar nicht erfüllbar waren. Von rechten Kreisen wurden die Politiker, die sich dafür einsetzten, als Erfüllungspolitiker bezeichnet. Außerdem sorgte Erzberger für eine Reform des Steuersystems.
 

Der Mord an Erzberger

Am 26. August 1921 wurde Erzberger von zwei Männern der rechtsextremen Terror-Organisation Consul O. C. [siehe auch Ermordung Rathenaus] mit mehreren Schüssen ermordet. Deren erklärtes Ziel war die Durchführung von politischen Morden, den sogenannten Fememorden der Weimarer Republik. Der Anführer der Organisation Consul gab den beiden Männern den Auftrag zum Mord an Erzberger. Sie lauerten Erzberger bei einem Spaziergang auf.

Die beiden Mörder, Heinrich Tillessen und Heinrich Schulz, flohen zunächst mit Hilfe ihrer Organisation ins Ausland. 1933 erhielten sie von Hitler die Amnestie, das bedeutet Straffreiheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide gefasst und zu 15 bzw. 12 Jahren Haft verurteilt. Nach wenigen Jahren wurden sie jedoch vorzeitig aus der Haft entlassen.
 

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