Street Art
Was ist Street Art?
Street Art (auch Streetart) ist eine bestimmte Form von Kunst und Kunstwerken. Es ist Kunst im öffentlichen Raum, d.h. auf Fassaden, Außenmauern oder Bürgersteigen, aber auch zum Beispiel an Laternen, auf Stromkästen, auf Verkehrsschildern oder Mülleimern. Es sind also vorhandene Flächen, die irgendwie neu gestaltet werden.
Seit 2005 benutzt man erst diesen Begriff, auch wenn es vorher schon solche Art von Kunstanbringung gab. Aber erst ab etwa 2000 wurde daraus eine Art Bewegung.
Street Art wird von den Künstlern anonym und ohne Erlaubnis angebracht. Es ist also illegal, was sie tun. Für viele ist das Ziel die Straßen "zurückzuerobern" und selbst mitzugestalten, wie sie aussehen. Sie setzen somit einen Gegenpol zum Beispiel zu Außenwerbung. Einiuge wollen auch eine Botschaft mitteilen. So wenden sich ihre Kunstwerke z.B. gegen Konsum und Kapitalismus.
Die künstlerischen Techniken sind bei Street Art ganz unterschiedlich und vielfältig. Manche benutzen Pinsel, andere Sprühdosen, manche kleben etwas, einige benutzen Schablonen.
Street Art ist Teil von Urban Art, also "städtischer Kunst" bzw. Kunst im städtischen Raum. Dazu gehören auch Graffiti, Stickerkunst, Urban Knitting (Gegenstände werden bestrickt oder eingestrickt) und Guerilla Gardening (das Aussäen von Pflanzen auf öffentlichen Plätzen).
Seit den 2010er Jahren verbreitet sich Streetart vor allem durch die sozialen Medien. Die sorgen für eine große Verbreitung der Werke. Teilweise gibt es aber auch schon Ausstellungen einzelner Künstler, etwa mit Banksys Werken.
Was ist der Unterschied zwischen Streetart und Graffiti?
Streetart und Graffiti werden beide anonym auf Mauern und Fassaden hinterlassen. Im Gegensatz zu den Street-Art-Künstlern geht es den Graffiti-Künstlern im Allgemeinen nicht darum, eine Botschaft zu hinterlassen. Der Graffitikünstler will stattdessen Anerkennung von Gleichgesinnten. Unter ihnen findet oft eine Art gewaltfreier Wettstreit statt. Graffiti gehört zur Hip-Hop-Kultur.
Bei Graffiti geht es zudem auch darum, seinen Namen kunstvoll zu hinterlassen, im eigenen Tag. Das ist die Signatur eines Pseudonyms. Die verbreitetste Variante von Graffiti ist das Writing. Die Schrift ist dabei das Grundelement. Die meisten Graffitis entstehen mit Sprühdosen. Darum werden die Personen, die Graffiti anbringen, auch Sprayer genannt.
Graffiti wird mehr als Street Art als Vandalismus betrachtet, auch wenn beide ihre Werke illegal anbringen. Für Graffiti stellen viele Gemeinden inzwischen Flächen zur Verfügung, auf denen die Sprayer legal arbeiten dürfen.
Dennoch überschneiden sich Street Art und Graffiti auch manchmal, zumal die Definition von Street Art nicht komplett festgeschrieben ist. Einige Street-Art-Künstler kommen auch ursprünglich aus der Sprayer-Szene.
Techniken der Street Art
Die Techniken von Street Art sind vielfältig. Am weitesten verbreitet sind wohl Wandmalereien, Schablonenmalerei und Plakatierungen.
Wandmalereien werden im Jargon auch Wallpainting oder Murals genannt. Eines der ersten Wallpaintings entstand schon 1968, und zwar an einem Haus in der Straße Große Freiheit in Hamburg. Gemalt wurde es von Werner Nöfer und Dieter Glasmacher. Heute gibt es vor allem in Großstädten viele solcher Wandbilder, allerdings sind die meisten als Auftragsarbeit entstanden. Man will die Fassaden und damit auch das Stadtbild verschönern. Im engeren Sinn entspricht es also nicht der Definition von Streetart.
Schablonenmalerei nennt man auch Stencils. Der Künstler fertigt also zuvor eine Schablone an. Die Schablone wird meist aus Pappe oderKunststoff angefertigt. Hat man mehrere Schablonen können auch farbige Motive angebracht werden. Die Farbe wird mit einer Sprühdose, Pinseln, Ölkreide oder Spritzpistole aufgebracht. Das geht vor allem beim Sprühen schnell. Der erste, der Stencils als Street Art anfertigte, war Blek le Rat. Bekannte weiter Stencil-Künstler sind Banksy, Nemo, Boxi und Evol.
Plakatierungen heißen Paste-Ups. Bilder werden dabei also angeklebt. Das sind aber nicht einfach Plakate, sondern auch hier wird ein Bild geschaffen.
Streetart-Künstler
Viele Streetart-Künstler haben ein Pseudonym und ihre wahre Identität ist unbekannt. Zu erkennen sind sie dann vor allem an ihrem künstlerischen Stil.
Der heute bekannteste Street-Art-Künstler dürfte wohl Banksy sein. Seine Stencils fand man zuerst in Bristol und London, dann auch in vielen anderen Ländern. Heimlich hing er auch manche Bilder in weltbekannten Museen auf. Ausstellungen seiner Bilder organisiert er selbst. Seine Botschaften sind oft kritisch und stammen häufig aus den Bereichen Wirtschaft und Politik. So kritisiert er Konsum, Krieg, Umweltverschmnutzung oder den Umgang mit Flüchtlingen. Er wirbt für Frieden und Toleranz. Auch den Kunstmarkt selbst nimmt er auf den Arm. Spektakulär zerstörte sich eins seiner Kunstwerke durch einen eingebauten Schredder selbst, direkt nachdem es bei einer Auktion versteigert worden war.
Als Pionier der Street Art gilt der Franzose Gérard Zlotykamien. Schon in den 1960er Jahren zeichnete er seine Éphémères, die "Vergänglichen", auf Mauern. So nennt er seine Strichmännchen mit rundem Kopf.
Urvater der Stencils soll hingegen Blek le Rat sein. Er benutzt zwar dieses Pseudonym, doch sein wahrer Name ist bekannt, das ist nämlich Xavier Prou. Nach ersten kleinformatigen Werken, die Ratten, Bananen oder Panzer zeigten, fertigte er auch größere Werke an. Blek war eines der Vorbilder von Banksy.
Weitere bedeutende Streetart-Künstler sind JR, Boxi, Miss.Tic, Nemo, El Bocho, Evol oder Shepard Fairey. Auch John Fekner, KLaus Paier und Os Gêmeos machen Street Art. Unten findest du weitere Bilder von ihnen und INformationen über sie.