Pop Art in der Kunst

Was ist Pop Art?

Die Kunstrichtung Pop Art war Mitte der 50er Jahre in England und gleichzeitig in Nordamerika entstanden. In den 60er Jahren wurde sie der vorherrschende Kunststil. Was aber ist Pop Art? Welche Merkmale hat die Pop-Art-Kunst?
 

Gegenbewegung

Pop Art war eine Art Gegenbewegung zum Abstrakten Expressionismus (siehe unten Blick zurück). Anders als diese Maler, die sich sehr intellektuell und damit gebildet, wissend oder überlegend gaben, wollten die Pop-Art-Künstler sich gerade mit der Masse und dem Konsum beschäftigen.

Der Ursprung dieser Kunst lag also in der Kultur der Masse, wie sie auch in der Popmusik, im Sport oder in den Massenmedien ihren Ausdruck findet.
 

Merkmale von Pop Art

Die Pop-Art-Künstler entnahmen ihre Motive oft dem Gewöhnlichen, dem Banalen, dem Alltag oder auch der Werbung.

Ein berühmtes Beispiel sind Andy Warhols Suppendosen von 1962: Er malte 32 Mal die Suppendose von Campbells in allen erhältlichen Geschmacksrichtungen und hängte sie in vier Reihen auf.

Hollywoodstars wie Marilyn Monroe oder Comicfiguren wie Micky Maus gehörten in den nächsten Jahren zu seinen Motiven. Comics waren auch die Motive von Roy Liechtenstein entlehnt.

Claes Oldenburg wurde vor allem mit seinen Skulpturen bekannt, die häufig übergroße Alltagsgegenstände waren. Das Übergroße ist ebenfalls typisch für Pop Art. Außerdem wurde oft fotorealistisch gemalt, so wie eben Andy Warhols Suppendosen.

Andy Warhol, Roy Liechtenstein und Claes Oldenburg waren die bekanntesten Vertreter der Pop Art.
 

Pop Art in Deutschland: German Pop

Die bekanntesten Pop-Art-Künstler kamen aus dem englischsprachigen Raum. Ihre Kunst wurde aber auch in der Bundesrepublik gezeigt. Auf der documenta in Kassel, einer der bedeutendsten Kunstausstellungen in Europa, wurden viele Pop-Art-Werke ausgestellt.

Die deutschen Künstler wandten sich jedoch selbst häufig anderen Strömungen zu wie der Aktionskunst, Minimalismus, Fluxus oder Happenings. Dennoch gab es auch hier Pop Art: German Pop. Wie in Amerika und Großbritannien wurden auch in der deutschen Pop Art oft Alltagsgegenstände abgebildet. Das konnten zum Beispiel Stiefel sein oder ein Stuhl. Malerei und Skulpturen wurden bevorzugt.

Eine Art ironische Pop Art schufen Anfang der 60er Jahre  mehrere Künstler in Düsseldorf. Sie prägten den Begriff Kapitalistischer Realismus 1963 für eine Ausstellung als ironischen Gegenpol zum Sozialistischen Realismus der DDR. Es handelte sich um Gerhard Richter, Manfred Kuttner, Konrad Lueg und Sigmar Polke. Sie lehnten die etablierten Kunststile ab. Kritik am Konsum war ein Motiv für ihren neuen Stil.
 


Blick zurück

Nach dem Zweiten Weltkrieg malten viele Künstler im Stil des "Abstrakten Expressionismus". Ihnen waren das Gefühl und der Ausdruck wichtiger als die Vernunft oder Perfektion. Oft wurde ganz spontan gemalt.

Abstrakt bedeutet zudem, dass keine Gegenstände erkennbar sind. Außerdem lehnten die Vertreter dieser Richtung geometrische Formen ab, wie sie etwa im Kubismus zu finden sind.


 

Jackson Pollock und Mark Rothko sind Vertreter des Abstrakten Expressionismus in den USA. Als Bindeglieder zur Mitte der 50er Jahre aufkommenden Pop-Art zählt man Jasper Johns und Robert Rauschenberg.

Auch deutsche Künstler malten in diesem abstrakten Stil, doch hier spricht man mehr von "Informeller Kunst". Vertreter sind Bernard Schultze, Peter Brüning oder Karl Otto Götz.