Wissenschaft und Medizin
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Die Goldenen Zwanziger und die Wissenschaft
Wissenschaft und Medizin machten in den 20er Jahren enorme Fortschritte. Nachdem die deutsche Forschung durch den Ersten Weltkrieg und seine Folgen zunächst schlechte Voraussetzungen hatte, begann der Staat, die Wissenschaftler zu unterstützen. Institute wurden gegründet, Forschungsgelder zur Verfügung gestellt.
Und schon bald zeigten sich Erfolge. Etliche Nobelpreise gingen in den nächsten Jahren nach Deutschland. Davon entfielen zwischen 1918 und 1933 acht auf Chemie, sechs auf Physik und zwei auf Medizin.
Zu dem medizinischen Fortschritt trugen auch die Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg bei. Schnell mussten in dieser Zeit viele Verwundete versorgt werden. Das brachte Fortschritte in der Infektiologie, also bei ansteckenden Krankheiten, in der Anästhesie, also der Betäubung, und in der Orthopädie, also bei der Behandlung von Knochen und Gelenken.
Krankheiten aus dem 19. Jahrhundert wurden nun heilbar oder zumindest starben die Patienten nicht mehr. Rachitis und Diabetes konnten nun behandelt werden, gegen Tuberkulose konnte man impfen und für die Behandlung von Krankheiten, die von Bakterien verursacht wurden, fand man das Penicillin, also ein Antibiotikum.
Die Eiserne Lunge
Neu war auch die Eiserne Lunge. Mit diesem Gerät war es erstmals möglich, einen Menschen maschinell zu beatmen. Erfunden wurde die Maschine in den USA von einem Ingenieur namens Philip Drinker. Er testete das Gerät zuerst an sich selbst. 1928 kam die Eiserne Lunge dann erstmals zum Einsatz. Ein Mädchen im Koma konnte mit ihrer Hilfe wiederbelebt werden. Das geschieht mit Hilfe eines Unterdrucks.
In Deutschland wurden Eiserne Lungen erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Serie produziert. Das Unternehmen, das dies tat, war das Drägerwerk in Lübeck. Hier wurden zur Zeit der Weimarer Republik auch "Bade-Tauchretter" und Helmtauchgeräte hergestellt.