Journalistisch tätig - Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Egon Erwin Kisch

Zeitungen und Journalisten in der Weimarer Republik

Mit dem Erscheinen einer Vielzahl an Zeitungen während der Weimarer Republik wuchs auch die Anzahl der Journalisten. Einige Autoren schrieben neben Romanen und Gedichten auch Artikel und Reportagen. Der Stil der Neuen Sachlichkeit passte zudem wunderbar auch zu journalistischer Tätigkeit.
 

Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky gehört zu diesen vielseitigen Autoren. Er schrieb Erzählungen wie "Schloss Gripsholm" und Gedichte, war aber vom Beginn seiner beruflichen Laufbahn an auch Journalist. So schrieb er für die satirische (spöttisch-dichtende) Beilage "Ulk" des Berliner Tageblatts und für die "Weltbühne".

Tucholsky verfasste so viele Artikel, dass er sich mehrere Pseudonyme zulegte, damit es nicht so schien, dass er der einzige Verfasser sei. So nannte er sich Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser.
 

Carl von Ossietzky und die Weltbühne

Für die "Weltbühne" schrieben auch andere bekannte Autoren wie Erich Kästner, Lion Feuchtwanger, Carl Zuckmayer oder Ernst Toller. Die Zeitschrift erschien wöchentlich und vertrat politisch die bürgerliche Linke. Ihr Herausgeber wurde nach dem Tod des Gründers Siegfried Jacobsohn 1926 Kurt Tucholsky, 1927 übernahm Carl von Ossietzky das Amt.

Die Weltbühne deckte die Fememorde und die verbotene Aufrüstung der Luftwaffe auf. Letzteres führte zum Aufsehen erregenden Weltbühne-Prozess, bei dem Carl von Ossietzky zu einer Gefängnisstrafe wegen Spionage verurteilt wurde (siehe dazu auch: Zensur).

Egon Erwin Kisch

Für seine literarischen Reportagen wurde Egon Erwin Kisch bekannt. Er arbeitete zunächst in Prag, dann in Wien und ab 1921 vor allem in Berlin.

Kisch schrieb über historische Begebenheiten, seine Erlebnisse als Soldat und über seine zahlreichen Reisen, die ihn bis nach China, Russland und Amerika führten. Er wurde nach einem seiner Reportagebände auch der "rasende Reporter" genannt.
 

Joseph Roth

Joseph Roth ist heute vor allem wegen seiner Romane bekannt, z.B. dem "Radetzkymarsch" von 1932. Doch Roth war zu seiner Zeit ein bekannter Journalist. Der gebürtige Österreicher arbeitete ab 1920 in Berlin, aber auch in Wien und Paris.