Kindheit und Jugend
Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren
Kindheit in der Weimarer Republik
Wie war es wohl, die Kindheit in der Weimarer Republik zu verbringen? Wer zum Beispiel 1925 10 Jahre alt war, wurde 1915 geboren. Das ist mehr als 100 Jahre her. Das hieß auch, dass man mitten im Ersten Weltkrieg geboren wurde. Oder kurz danach. Und wo wurde man geboren? Natürlich zu Hause!
Kinder wuchsen in der Weimarer Republik darum ganz anders auf als Kinder heute. Der Krieg spielte dabei auch eine Rolle, denn viele Väter kehrten nicht mehr nach Hause zurück oder sie waren schwer verletzt. Durch den Krieg gab es viel Armut und Hunger. Viele Kinder hatten also nicht genug zu essen.
Doch nicht nur das. Die ganze Gesellschaft war noch eine andere. Mädchen wurden ganz anders behandelt als Jungen. Sie trugen wie selbstverständlich andere Kleidung und spielten mit anderem Spielzeug als Jungen. Gemeinsam war ihnen jedoch, dass sie vor allem draußen spielten!
Jugend in der Weimarer Republik
Wer seine Jugend in der Weimarer Republik erlebte, suchte oft Halt in einem der vielen Jugendvereine. Noch mehr als die Kinder bekamen sie mit, was Arbeitslosigkeit bedeutete. So mancher Junge und so manches Mädchen war auch anfällig für die Versprechen der Nationalsozialisten. Sie traten der Hitlerjugend oder dem Bund deutscher Mädel bei.
Was sie auch erlebten, war eine Gesellschaft, in der Gewalt als Mittel akzeptiert wurde. Attentate, Anschläge und Straßenkämpfe gehörten zumindest in den Großstädten zu ihrem Alltag. Militärische Strukturen und strenge Hierarchien waren angesehen, Uniformen zog man gerne an, Märsche fanden regelmäßig statt. Bei den Jungen galten Männlichkeit, Kameradschaft und Unterordnung als hochangesehene Ziele.
Was die Jugend in den 20er und 30er Jahren außerdem erlebte, waren unzählige viele technische Neuerungen und viele neue Erlebnisse. Im Kino gab es plötzlich Filme mit Ton! Ganz neue Musik wurde gespielt. Man konnte sie im Radio hören!