Süßes: Tanzbären, Lakritztaler und Sport-Schokolade

Süßigkeiten der 1920er und 1930er Jahre

Gab es 1920 schon Süßigkeiten? Ja! Die Auswahl an Süßigkeiten war aber früher viel kleiner als heute und außerdem konnten die meisten Menschen sich keine Süßigkeiten leisten. Was es gab, waren vor allem Bonbons und Schokolade.
 

Schokolade

Schokolade wurde schon im frühen 19. Jahrhundert in Fabriken hergestellt. Die älteste deutsche Fabrik ist die Halloren Schokoladenfabrik in Halle (Saale). Seit 1804 stellt man hier die Leckereien her.

Aber auch in Köln (Stollwerck), Dresden oder Hannover (Sprengel) gab es Schokoladenfabriken. Milka aus dem Schweizer Haus Suchard hatte schon seit 1901 den lilafarbigen Umschlag.

An Firmen gab es also keinen Mangel, aber Schokolade war teuer und nur Reiche konnten sie sich leisten. 1912 kostete eine Tafel Schokolade so viel wie 20 Brötchen!

Die viereckige Ritter-Sport-Schokolade wurde übrigens auch schon 1932 eingeführt. Clara Ritter kam auf die Idee zu einer handlichen Form der Tafelschokolade, die auch in die Tasche eines Sportjacketts passen sollte.
 

Bonbons

Stollwerck war auch erfolgreich mit seiner Bonbonproduktion. Mit der Herstellung von Hustenbonbons seit 1839 hatte die Firma ihren Durchbruch, Schokolade wurde seit 1860 hergestellt.
 

Wer hat die Gummibärchen erfunden?

Fruchtgummi gab es schon seit 1905. 1922 war dann die Geburtsstunde des  Gummibären, er ist also ein Kind der Weimarer Republik! Damals hieß er übrigens noch Tanzbär.

Die Firma, die als erste die bis heute beliebten Gummibären produzierte, war schon damals Haribo, das Unternehmen von Hans Riegel aus Bonn (deren Abkürzungen für Ha-Ri-Bo stehen). Mit einem Sack Zucker als Startkapital hatte er die Firma 1920 gegründet. Und Hans Riegel erfand die Gummibärchen. Neben den Gummibären wurde auch schon 1925 Lakritze produziert, und zwar in Form von Talern.
 

Kaugummi

Es gab auch schon Kaugummi. Er war schon im 19. Jahrhundert in Amerika erfunden worden. In den 1920er Jahren gab es ihn vereinzelt in Deutschland zu kaufen, zum Beispiel Wrigley’s Juicy Fruit und Wrigley’s Spearmint.

Richtig populär wurde Kaugummi aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die amerikanischen Soldaten ihn mitbrachten.
 

Brausepulver

Kennst du Ahoj-Brausepulver? Das prickelnde Pulver ist immer noch erhältlich. Hergestellt wird es aber schon seit 1925, und zwar in den Geschmackssorten Orange und Zitrone. 1930 kamen Waldmeister und Himbeere dazu.