Was ist nationalsozialistische Kunst?
Was verstanden die Nationalsozialisten unter Kunst?
Die Nationalsozialisten hatten ein ziemlich eigenes Verständnis von Kunst. Das, was sie als "große Kunst" werteten, konnte man in der am 18. Juli 1937 in München eröffneten Ausstellung mit dem klingenden Namen "Große Deutsche Kunstausstellung" verfolgen.
Der Realismus des 19. Jahrhunderts zum Beispiel, bei dem die Wirklichkeit ziemlich genau so abgebildet wurde, wie sie war, gefiel den Nationalsozialisten. Vor allem Naturdarstellungen waren sehr beliebt und wenn Bauern abgebildet wurden, war es schon für viele ein großes Kunstwerk Einen großen Teil nahm die Landschaftsmalerei ein, so wie man sie auch im 19. Jahrhundert gepflegt hatte.
Arbeit war landwirtschaftliche Arbeit
Doch auch der deutsche Soldat, der einfache Mann oder die einfache Frau, die Natur und die Arbeit wurden zu wichtigen Themen in der nationalsozialistischen Kunst. Allerdings nicht die Arbeit im Zusammenhang mit schwerer Fabrikarbeit, die die Menschen krank machte. Alles musste durch eine unkritische Schlichtheit bestechen, dann wurde es als hochwertige Kunst erachtet. Auch die Familie wurde zu einem wichtigen Thema, gerne stellte man die heile Welt der Familie mit Vater, Mutter und vielen kleinen Kinderlein in der Kunst dar. Die Farben waren übrigens bei vielen Kunstwerken sehr blass und zurückhaltend, das Spiel mit grellen Farben liebte Hitler gar nicht, zählte dies doch dann eher zu den Merkmalen der so genannten "entarteten Kunst".
Völkische Kunst
Nationalsozialistische Kunst sollte auch gleichzeitig "völkische Kunst" sein, doch was bedeutete das nun genau - "völkische Kunst"?
So wurde in der nationalsozialistischen Kunst oft der Bauer, der den Boden beackert, dargestellt. Die Menschen waren meist schön und muskulös und sollten dem germanischen Charakter entsprechen. Für die Nationalsozialisten hatte der nordische Mensch rein und anmutig zu sein. So diente Kunst immer auch der Darstellung des germanischen, also deutschen, Herrenvolkes, das sich Hitler erträumte. Muskelbepackte blonde Männer waren genauso beliebt wie wohlgeformte Frauen, die zukünftigen Mütter der deutschen Soldaten.
Nur ein kleiner Teil der Kunst war reine Propagandakunst mit Abbildungen von Soldaten oder Kampfhandlungen. Der Soldat als Held wurde natürlich ebenfalls verehrt. Kriegsschiffe, Panzer und Flugzeuge waren auch Gegenstände der Abbildung, dennoch befanden diese sich in der Minderzahl.