Was ist ein Mefowechsel?
Um die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen, wurden viele Aufträge des Staates erteilt, vor allem in der Rüstungsindustrie. Außerdem versuchte man, möglichst autark, also unabhängig vom Ausland, die Entwicklungen in der deutschen Wirtschaft zu steuern. Für den Erfolg, den Hitler bei der Bevölkerung anstrebte, war eine starke Wirtschaft sehr wichtig. Nur so konnte er unter Beweis stellen, dass seine Wahl die richtige Wahl sei. Doch die Propaganda-Maßnahmen kosteten eine Menge Geld. Geld, das der deutsche Staat nicht hatte.
Kredite ohne Ende
Um diese Ausgaben bezahlen zu können, wurden Kredite nötig. Der Präsident der Reichsbank, der Hjalmar Schacht hieß, hatte die Idee der so genannten Mefo-Wechsel. Was war das? Im April 1933 wurde eine Scheinfirma mit dem Namen "Metallurgische Forschungsgesellschaft" - kurz Mefo - gegründet. Das Kapital dieser Gesellschaft wurde von bekannten Firmen aufgebracht, die Krupp, Siemens oder Rheinmetall hießen. Diese bürgten mit ihrem guten Namen. Das Anfangskapital lag bei einer Million Reichsmark, was sehr wenig war. Aber die Leute vertrauten diesen Firmen und gaben sich mit den Wechseln zufrieden, die man "Mefo-Wechsel" nannte.
Die Einzahler waren sich sicher, dass sie das Geld später zurückbekommen würde. 1938 wurden zwölf Milliarden Reichsmark für diese Wechsel fällig. Doch das Geld hatte die nationalsozialistische Regierung nicht. Und was tut man als Regierung, wenn man kein Geld mehr hat? Man druckt Geld. Durch das Drucken von Geld ließen sich die Hochrüstung und die Vollbeschäftigung finanzieren. Zumindest für eine gewisse Zeit. Am Ende führt das Drucken von Geld in die Inflation.
Ankurbelung der Rüstungsindustrie
1938 machte der Etat, der für das Militär ausgegeben wurde, die Hälfte aller Ausgaben des Staates aus. Hitler konnte nicht zugeben, dass er das Deutsche Reich in die Inflation getrieben hatte. Am Ende blieb ihm nur noch übrig, Krieg zu führen.