Europa und die Angst vor dem Krieg
Während sich in Italien und Spanien der Faschismus entwickelte und sich in Deutschland der Nationalsozialismus festsetzte, gab es auch demokratisch gewählte Regierungen in Europa. Und diese blickten mit sehr viel Sorge auf die politische Entwicklung der 30er Jahre.
Verschiedene staatliche Systeme
Die einflussreichsten Demokratien in Europa waren Großbritannien und Frankreich. Aber auch die Niederlande, Belgien, Schweden und die Tschechoslowakei sowie, außerhalb Europas, die USA hatten demokratisch gewählte Regierungen.
Die zweite Gruppe waren die faschistischen Länder wie Italien und Spanien, das nationalsozialistische Deutschland und das nationalsozialistische Japan, ebenso die Einparteienstaaten in Europa, in denen es ebenfalls keine Demokratie gab. Und dann gab es noch den Arbeiter- und Bauernstaat Sowjetunion als kommunistischen Staat, in dem in Wirklichkeit der Diktator Josef Stalin herrschte.
Zögern und Zaudern
Doch die Demokratien zauderten und zögerten, selbst als die Nationalsozialisten den Vertrag von Versailles offensichtlich brachen und die Faschisten in Italien und Spanien ihr wahres Gesicht zeigten. Doch woran lag das?
Die meisten Menschen in Europa waren gegen einen Krieg. Die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges waren für die meisten schlimm und keiner wollte wieder so einen Krieg mit Morden, Hunger und Terror. Auch die Begeisterung für das "Vaterland" zu kämpfen, die ja vor dem Ersten Weltkrieg in allen Nationen weit verbreitet war, hielt sich bei den meisten in Grenzen. Sehr viele hatten eben auch den Krieg und dessen Folgen noch erlebt. Viele hatten selbst gelitten oder Familienmitglieder verloren.
Schutz vor dem Kommunismus
Auch waren einige Länder der Meinung, Deutschland wäre mit dem Versailler Vertrag tatsächlich zu hart behandelt worden. Und außerdem hoffte man, NS-Deutschland würde den Rest Europas vor dem Kommunismus schützen. Vor dem Kommunismus hatte man noch weit mehr Angst als vor dem Nationalsozialismus, und nicht nur im Deutschen Reich.
In den USA war man mit der Weltwirtschaftskrise beschäftigt und hatte eigene Sorgen. Europa war weit weg und man kehrte lieber vor der eigenen Haustür. Als es wieder aufwärts ging, Anfang der 40er Jahre, wollte man nun das erst einmal genießen und nicht in einen Krieg hineingezogen werden.