Der Strom kommt doch aus der Steckdose?
Im August des Jahre 1891 gelang dem Ingenieur Oskar von Miller die erste Fernübertragung von Wechselstrom. Schon 1882 war es ihm im Rahmen einer Ausstellung gelungen, elektrischen Strom zu übertragen. Immerhin 60 Kilometer Entfernung legte der Strom zu diesem Zeitpunkt zurück.
1891 lag die Übertragungsweite des Wechselstroms schon bei einer Entfernung von 176 Kilometern, die Übertragung reichte von Lauffen am Neckar bis Frankfurt am Main. Dadurch war bewiesen, dass Strom auch über größere Entfernungen übertragen werden konnte und nicht an den Ort seiner Erzeugung gebunden war. Strom blieb für viele Menschen über viele Jahre aber ein Luxusgut, dass sich nur wenige leisten konnten.
Während der berühmte amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison (1847-1931) von der Bedeutung des Gleichstroms überzeugt war, sah dies ein weiterer Erfinder aber ganz anders. Dieser Mann hieß Nikola Tesla (1856-1943) und war Serbe.
Tesla gegen Edison oder der "Stromkrieg"
Tesla arbeitete für Edison, teilte aber dessen Meinung über den Gleichstrom nicht. Er hatte einen Generator erfunden, der Wechselstrom erzeugte. Als Wechselstrom kennen wir heute den Strom, der aus unserer Steckdose kommt. Er heißt so, weil er ständig die Richtung zwischen positiv und negativ ändert.
Ein erbitterter Kampf zwischen Tesla und Edison, ob nun Gleich- oder Wechselstrom die bessere Lösung sei, zog sich über viele Jahre hin. Diese Auseinandersetzung wurde in der Presse gar als "Stromkrieg" bezeichnet. Auf der Weltausstellung 1893 in Chicago konnte sich schließlich Tesla mit seinem Wechselstrom durchsetzen, denn die Lampen, die die Ausstellung in hellem Glanze erstrahlen ließen, wurden mit Wechselstrom betrieben, der sich dann überall auf der Welt durchsetzen konnte. Wechselstrom ermöglichte die Verteilung von hohen Stromleistungen, hatte allerdings auch Nachteile, weil die Spannung wechselte. So war die Leistung dieses Stroms Schwankungen unterworfen.
Strom war noch viel zu teuer
Allen Menschen Strom anzubieten, wurde auch gleichzeitig zum Geschäft, denn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts mussten die Nutzer von Strom dafür Geld bezahlen. Mitte des letzten Jahrhunderts trat die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung auf den Plan. Mittlerweile lassen sich beide Stromarten miteinander verbinden. Heute ist die Frage der Stromerzeugung eine andere geworden, denn wir suchen nach möglichst umweltfreundlichen Möglichkeiten, Energie zu gewinnen. Doch die meisten Erkenntnisse, die wir heute haben, fanden ihre Grundlage auf der Forschung der Erfinder vorausgegangener Jahrhunderte.
Hier erhältst du weitere spannende Infos zum Thema:
www.physnet.uni-hamburg.de/ex/html/versuche/elmag/E10_13/index.html
Gleichstrom und Wechselstrom
Blick zurück
Bevor sich der Drehstrom durchsetzte, dauerte es eine gewisse Zeit. Wichtigen Anteil am Ausbau der Stromversorgung hatte der berühmte amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison.
Dieser hatte in New York die gesamte Bevölkerung mit Strom versorgt, indem er ein Kraftwerk bauen und unterirdische Kabel verlegen ließ. Doch Edison war davon überzeugt, nur der Gleichstrom sei der "richtige" Strom.
Blick voraus
Viele Erfindungen des 20. Jahrhunderts erforderten immer mehr Strom, der Strombedarf der Menschen wurde immer höher. Moderne Haushaltsgeräte wären ohne den Strom undenkbar. Schon 1901 kam die erste elektrische Waschmaschine auf den Markt. Die war allerdings noch so groß, so schwer und vor allem so teuer, dass sich kaum eine Familie eine solche leisten konnte. Wie es nach 1918 mit der Entwicklung der Geräte weiterging, erfährst du unter Technik im Haushalt.