Außenpolitik

Die Außenpolitik wird zur Regierungszeit Wilhelms II. davon bestimmt, dass das Deutsche Reich auch seinen "Platz an der Sonne" sucht. 

Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren

Hongkong deutsch - Postkarte aus Kiautschou
Ein Postkartenmotiv, das um 1900 entstand. [ © gemeinfrei ]
Junge in Matrosenanzug
Viele Kinder wurden in einen Matrosenanzug gesteckt. Das zeigte die Begeisterung, die die meisten für die Flottenpläne ihrer Regierung hegten. [ © wikimedia / gemeinfrei ]

Zusammenfassung Außenpolitik zur Zeit Wilhelm II einfach erklärt

Kaiser Wilhelm der Zweite regierte von 1888 bis 1918 das Deutsche Reich. Zu dieser Zeit wollte er das Reich zu einer Weltmacht machen. Das heißt, die Deutschen wünschten sich viel Einfluss in der Welt. Zuvor war Russland ein enger Partner. Jetzt verbündete sich Russland mit Frankreich. Um Macht ausüben zu können, benötigte das Deutsche Reich eine starke Flotte. Das ist eine große Anzahl an Kriegsschiffen. Zu dieser Zeit hatte England die stärkste Flotte. Das Deutsche Reich wollte es den Engländern nachmachen. Es hatte vor, viel Geld für viele Schiffe zu bezahlen. England wollte nicht, dass das Deutsche Reich stark wurde. Es begann ein Wettkampf, wer die größere Flotte besitzt.

Was ist die Hunnenrede?

Kaiser Wilhelm war bekannt dafür, dass er so sprach wie er gerade Lust hatte. Deshalb machte er sich im Ausland auch manchmal unbeliebt. Er hielt eine berühmte Rede, die nannte man Hunnenrede. China war zu dieser Zeit eine Kolonie. Eine Kolonie ist ein Gebiet, das außerhalb eines Landes liegt. Es wird von diesem besetzt oder erobert. Eine Kolonie besitzt keine eigene politische Macht. Oft wurden die Menschen und die Natur in einer Kolonie ausgebeutet und schlecht behandelt.
Als China keine Kolonie mehr sein wollte, kämpften die Menschen gegen die Unterdrücker. Kaiser Wilhelm schickte deshalb Soldaten nach China. Als er die Soldaten verabschiedete, sagte er ihnen, sie sollten ohne Rücksicht gegen die Aufständischen kämpfen. Er verglich seine Soldaten mit den Hunnen. Von den Hunnen glaubten viele, sie seien besonders grausame Krieger gewesen. Viele Politiker im Ausland erschreckten sich deshalb.
Damals hatte das Deutsche Reich vor,  eigene Kolonien im Ausland zu erwerben. Das wollte nicht nur der Kaiser, sondern auch die Bevölkerung. Aber im Jahr 1900 war die Welt schon zwischen Engländern, Franzosen, Italienern und anderen verteilt. Deshalb kam es auch zum Streit mit den anderen Kolonialmächten. Kolonien zu besitzen, bedeutete nicht nur Macht. Es bedeutete auch, viel Geld zu haben, denn die Menschen in den Kolonien wurden ausgebeutet.

1911 drohte schon ein großer Krieg. Das Deutsche Reich beanspruchte Westmarokko für sich. Das stand aber unter dem Einfluss von Frankreich. Frankreich und Großbritannien wollten nicht, dass das Deutsche Reich mehr Macht erlangte. Aber bevor es zum Krieg kam, einigte man sich mit dem Marokko-Kongo-Abkommen. Marokko sollte weiterhin zu Frankreich gehören. Dafür bekam das Deutsche Reich jedoch Teile des Kongo in Afrika.