MKF 6

Mit der Multispektralkamera ins Weltall schauen

Mit einer Multispektralkamera nimmt man verschiedenfarbiges Licht für wissenschaftliche Zwecke auf. Sie dient auch als Weltraumkamera. Aufnahmen aus dem Weltall ermöglichen dann Rückschlüsse auf die Erdoberfläche. Auf diese Weise können auch militärische Anlagen erfasst werden. Somit sind solche Kameras auch für Spionage geeignet.
 

MKF 6 aus Jena

Die MKF 6 war eine solche Multispektralkamera aus der DDR. Sie wog 175 kg - ist also mit einem Fotoapparat nicht zu vergleichen! Sie erfasste Geländestreifen von 225 km Breite. Sie wurde in der DDR entwickelt und gebaut, und zwar im VEB Carl Zeiss in Jena.

Dort schuf man einen ganz neuen Typ von Objektiv, deren Produktion sehr aufwändig war. Die MKF 6 besaß sechs dieser Objektive, die jeweils einen bestimmten Farbbereich (Spektrum) aufnahmen.

Insgesamt wurden elf  MKF 6 gebaut (inklusive der überarbeiteten Fassung). Der Bau einer solchen Kamera kostete 82 Millionen Mark der DDR.
 

Einsatz der Multispektralkamera im All

Erstmals eingesetzt wurde die MKF 6 im September 1976 an Bord des sowjetischen Raumschiffs Sojus 22. 1978 setzte man eine überarbeitete Version, die MKF 6M, ein, und zwar auf den Saljut-Stationen 6 und 7, später auch auf der Weltraumstation Mir.

Auch Sigmund Jähn führte damit während seines Raumfluges Experimente zur Erdfernerkundung durch.

Neben militärischer Aufklärung diente sie vielfältigen Zwecken. So konnte man mit ihr nach Bodenschätzen suchen, landwirtschaftliche Flächen beurteilen, Karten erstellen oder die Wasser- und Bodenqualität feststellen.
 

Bedeutung der MKF 6

Die MKF 6 galt zu ihrer Zeit als beste Weltraumkamera. Sie war somit auch ein besonders wertvolles Prestigeobjekt für die Wissenschaft und Weltraumforschung der DDR.